Julian Nagelsmann sieht in der extrem großen Konkurrenzsituation im neuformierten Kader des FC Bayern durchaus Potenzial für Konflikte im Laufe der Saison.
«Den Moment wird es sicherlich geben, das kann man auch mit vielen Gesprächen nicht verhindern», sagte der Trainer des deutschen Fußball-Meisters.
Der 35-Jährige sieht nicht nur sich als Trainer gefordert, sondern schreibt auch seinen Profis eine besondere Verantwortung für den Umgang mit der Rotation und besonders der Reservistenrolle bei den Spielen zu. «Jeder Spieler kam vor der Saison in mein Büro und hat gesagt, wir müssen neue Spieler holen, wir brauchen mehr Konkurrenz. Und es wäre ja skurril, wenn sie jetzt sagen würden, das möchte ich nicht», schilderte Nagelsmann. Vorstandschef Oliver Kahn sagte zuletzt: «Wir haben auf allen Positionen Konkurrenzkampf geschaffen. Das war für die Mannschaft wichtig. Im Moment funktioniert das gut.»
Selbstlosigkeit als Grundlage
Auch im Bundesliga-Spitzenspiel bei Union Berlin wird es bei der Aufstellung wieder Härtefälle geben. Einige prominente Akteure werden beim Anpfiff auf der Bank sitzen. «Ich finde, es ist auch die Aufgabe des Spielers, die Dinge gut aufzufassen. Das ist nicht nur immer Traineraufgabe. Es ist auch Aufgabe des Spielers, die eigene Leistung richtig zu bewerten und dann auch zu bewerten, wie andere spielen und trainieren.»
Grundlage für den Teamerfolg sei «eine gewisse Selbstlosigkeit» jedes einzelnen Akteurs. «Wenn man dieses Teamgefüge möglichst lange aufrechterhalten kann in einer Saison, dann gibt es sicherlich eine höhere Wahrscheinlichkeit, erfolgreich zu sein», sagte Nagelsmann: «Wir sind halt bei Bayern München, da gibt es Konkurrenz.» Es sei von zentraler Bedeutung, «dass die Stimmung einigermaßen gut bleibt über den Jahresverlauf». Aktuell herrscht in allen Mannschaftsteilen bis auf die Torhüterposition ein harter Kampf um die Startplätze.