Julian Nagelsmann hat seinen Wunsch nach einem Verbleib von Stürmerstar Robert Lewandowski beim FC Bayern bekräftigt.
«Natürlich würde ich ihn gerne behalten», sagte der Münchner Fußball-Trainer. Lewandowski sei ein «extrem wichtiger Spieler, sehr wichtiger Torjäger». Der 33 Jahre alte polnische Nationalspieler hat beim deutschen Rekordmeister einen Vertrag bis zum Sommer 2023. Zuletzt wurde aber über einen möglichen vorzeitigen Abschied zum FC Barcelona spekuliert.
Nagelsmann hat selber nicht den Eindruck, dass der sechsmalige Bundesliga-Torschützenkönig weg will. «In den Gesprächen wirkt er schon so, dass er gerne bleiben würde», sagte der 34-Jährige und verwies auf fußballspezifische Unterhaltungen mit Lewandowski. Man könne aber «nicht voll in den Kopf reinschauen», sagte Nagelsmann. Es sei auch ein «Stück weit normal, dass man sich immer über seine Zukunft Gedanken macht». Vorstandschef Oliver Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamidzic seien mit Lewandowski aber im Austausch.
Der Vertrag von Außenstürmer Serge Gnabry (26), der aktuell mit Formschwankungen kämpft, läuft ebenfalls im Sommer 2023 aus. Die Vertragssituation beschäftige den Nationalspieler «sicherlich auch ein bisschen», befand Nagelsmann, «das ist ganz normal und menschlich».
Da Gnabry «sehr reflektiert» und ein «helles Köpfchen» sei, koste ihn die offene Vertragsfrage vielleicht auch mal den einen oder anderen «Prozentpunkt in der Performance».
Komplexe Planung
Nagelsmann beschrieb die Kaderplanung als «komplexes Thema» beschrieben. «Wir haben sicherlich ein paar Baustellen», räumte der Münchner Trainer ein. Bei einem Kader, der lange zusammengespielt habe und auch erfolgreich gewesen sei, wäre es irgendwann an der Zeit, «bisschen was Neues zu machen. Das ist wichtig», sagte der 34-Jährige.
Der Einnahmenausfall aus der Corona-Krise wirke sich negativ beim deutschen Fußball-Rekordmeister aus. «Wir sind ein bisschen finanziell gehemmt auch von der Pandemie», sagte Nagelsmann. «Wir haben nicht diesen Spielraum, den wir bräuchten, um den ganz großen Schritt zu gehen.»
CL-Aus kostet
Der FC Bayern war am Dienstagabend zum zweiten Mal nacheinander im Viertelfinale der Champions League gescheitert. Das Halbfinale sei «keine feste Planungsgröße» für die Finanzabteilung, aber «immer das erstrebenswerte Ziel», befand Nagelsmann. Dem Verein sind durch das Aus mehrere Millionen entgangen.
Der im Sommer von RB Leipzig gekommene Coach berichtete bei «bedeutenden Spielern» davon, dass es «schwierige und knifflige Verhandlungen» gebe. Im Sommer 2023 laufen die Verträge der Führungsspieler Lewandowski (33), Manuel Neuer (36) und Thomas Müller (32) aus, zudem endet der Kontrakt von Gnabry (26).
Als Neuzugänge werden Mittelfeldspieler Ryan Gravenberch (19) und Rechtsverteidiger Noussair Mazraoui (24) von Ajax Amsterdam gehandelt. «In der Planung sind wir sehr gut. Es geht jetzt um die Umsetzung, die nicht so einfach ist, wie man es sich wünscht», sagte Nagelsmann zur Kadergestaltung. Er brachte auch eine mögliche Risiko-Investition ins Spiel. «Irgendwann musst du ein bisschen ins Risiko gehen, in der Hoffnung, dass hinten dann mehr rauskommt. An diesem Punkt sind wir gerade, das gut zu überlegen, zu rechnen und zu kalkulieren», erzählte Nagelsmann.