Ungarns Fußball-Verband hat nach den Ausschreitungen in Wembley landesweite Stadionverbote für die Randalierer verhängt.
«Störer, die vom Sicherheitsdienst vor Ort identifiziert wurden, sind nach den Bestimmungen des Sportgesetzes für zwei Jahre vom Besuch von Sportveranstaltungen ausgeschlossen worden», erklärte Verbandssprecher Jenö Sipos. Bei Störern, deren Identifizierung vor Ort nicht möglich gewesen sei, werde die Polizei die Ermittlungen aufgrund von Beweisen aus mehreren Quellen fortsetzen, sagte der Verbandssprecher.
Beim 1:1 zwischen England und Ungarn am 12. Oktober im Londoner Wembley-Stadion waren Dutzende Einsatzkräfte auf den Tribünen mit Gästefans aneinandergeraten. Kurz nach Beginn des Spiels hätten Beamte die Tribüne betreten, um einen Zuschauer wegen eines rassistischen Vorfalls festzunehmen, hieß es von der Polizei. Daraufhin habe es Unruhe gegeben, an der andere Zuschauer beteiligt waren. Die Ordnung sei aber schnell wieder hergestellt worden.
Im September hatten ungarische Fans in Budapest englische Spieler rassistisch beleidigt, Gegenstände geworfen, Feuerwerkskörper abgefeuert und Treppen blockiert. Ungarns Nationalmannschaft war vom Weltverband FIFA dafür mit einem Heimspiel in der WM-Qualifikation ohne Zuschauer bestraft worden. Dem Verband droht ein weiteres Geisterspiel, sollten sich ähnliche Vorfälle wiederholen.