Die Verzweiflung war Jürgen Klopp deutlich anzusehen. «Ich weiß nicht, wie wir hier nicht gewonnen konnten», ärgerte sich der Coach des FC Liverpool nach dem furiosen 2:2 (1:2) gegen Spitzenreiter FC Arsenal. «Ich kann mit dem Unentschieden leben, weil Arsenal gut war. Aber sie hätten das Spiel verlieren können, sogar müssen.» Sein Team droht, als Tabellenachter trotz des starken Auftritts die internationalen Wettbewerbe zu verpassen.
Die Partie zwischen den in der Premier League so enttäuschenden Reds und dem Tabellenführer aus Nord-London an der Anfield Road bot alles, was ein Topspiel auszeichnet. Tolle Tore, Tempofußball, ein verschossener Foulelfmeter von Torjäger Mohamed Salah sowie vergebene Großchancen in der Nachspielzeit. «Es war ein spektakuläres Spiel», schwärmte Klopp.
Seine Mannschaft zeigte gegen lange überlegene Gäste nach dem 0:2 eine starke Reaktion. Salah (42. Minute) und Robert Firmino (87.) sorgten für den hochverdienten Ausgleich. Doch es war viel mehr drin: Salah verschoss beim Stand von 1:2 einen Foulelfmeter. Zudem scheiterten die Liverpool-Profis immer wieder am überragenden Gunners-Torhüter Aaron Ramsdale. «Ich bin nicht übermäßig glücklich, aber ich kann damit gut leben», erklärte Klopp.
Spitzenreiter Arsenal verpasste dagegen, den Acht-Punkte-Vorsprung auf Manchester City zu verteidigen. Die Mannschaft von Trainer Mikel Arteta hat bei einem Spiel mehr sechs Zähler Vorsprung auf die Cityzens, muss allerdings noch zum Rivalen nach Manchester reisen. «Ich kann mit dem Punkt gut leben», sagte Arteta.
Ein Nachspiel droht Linienrichter Constantine Hatzidakis. Nach dem Halbzeitpfiff von Schiedsrichter Paul Tierney geriet der 38-Jährige in ein Wortgefecht mit Liverpool-Profi Andrew Robertson und sorgte mit einem Ellbogenstoß an das Kinn des Abwehrspielers für einen Eklat. Die Professional Game Match Officials Limited (PGMOL), die für die englischen Schiedsrichter zuständig ist, kündigte bereits eine Untersuchung an.