Schalkes Vorstandsmitglied Peter Knäbel hat die teils sehr negativen Kommentare gegen den neuen Vereinstrainer Frank Kramer in sozialen Netzwerken verurteilt und die Fans zu Fairness aufgerufen.
«Persönliche Anfeindungen im Netz unter Vereinskameraden gehören sich meiner Meinung nach nicht», sagte Knäbel. Der 55-Jährige ergänzte: «Wenn ich mir angucke, was wir vor Wochen im Fall Max Eberl noch gesagt haben, wie wir miteinander umgehen wollen und was wir angeblich alles durch Corona und die Zeit gelernt haben und dass man so mit Menschen nicht umgeht, rufe ich alle Schalker dazu auf, mit Schalkern so umzugehen, wie sie sich von ihren Vereinskameraden wünschen würden, behandelt zu werden. Ich finde, auch da gibt es eine rote Linie.»
Borussia Mönchengladbachs damaliger Sportchef Max Eberl war Ende Januar beim Bundesligisten unter Tränen zurückgetreten. Seinen Rückzug hatte er mit gesundheitlichen Gründen erklärt. Mit Blick auf Gerüchte, die zuvor aufgekommen waren, hatte er damals gesagt: «Was in 24 Stunden gemacht wird, was gesprochen wird und spekuliert wird, das ist das, was mich krank macht.»
Schalkes Sportdirektor Rouven Schröder äußerte sich ebenfalls zu den Kommentaren gegen Kramer. «Das ist ein gesamtgesellschaftliches Thema, dass die Menschen schnell urteilen. Dass 95 Prozent direkt sagen: «Nee»», sagte er. «Und trotz allem muss man sagen: Die Vergangenheit belehrt uns ja da nicht. Jetzt gehen wir wieder in uns und sagen «Ja stimmt, du hast ja Recht.» Und morgen wird eine andere Entscheidung getroffen und dann geht’s genauso in die gleiche Richtung.»
Kramer war am Vortag als neuer Schalke-Trainer offiziell vorgestellt worden.