Acht Tage nach den Zuschauerausschreitungen beim Conference-League-Spiel AZ Alkmaar gegen Legia Warschau hat die Europäische Fußball-Union UEFA erste Strafen gegen den polnischen Club verhängt. Wie die UEFA mitteilte, muss der polnische Rekordmeister 15.000 Euro Strafe zahlen.
Zudem darf Legia für das kommende Auswärtsspiel in der Conference League am 26. Oktober bei Zrinjski Mostar in Bosnien-Herzegowina keine Tickets an seine Anhänger verkaufen. Die Entscheidung der Disziplinarkommission sei unabhängig von weiter laufenden Ermittlungen zu Vorfällen nach dem Spiel, teilte die UEFA mit.
Bei der Partie im niederländischen Alkmaar hatten Anhänger von Legia Warschau das Eingangstor gestürmt und waren mit massiver Gewalt gegen Ordner und die Bereitschaftspolizei vorgegangen. Ein Beamter war dabei bewusstlos geschlagen worden. Zum Schutz der eigenen Sicherheit und der Ordner war Tränengas eingesetzt worden. Legia-Anhänger war es außerdem gelungen, den Polizisten eine Reihe von Schlagstöcken und Pfefferspray abzunehmen. Eine Reihe von Fans sei ohne Tickets und ohne Kontrolle ins Stadion gelangt.
Die Vorfälle hatten auch für Wirbel auf höchster politischer Ebene gesorgt. «Ich habe das polnische Außenministerium angewiesen, dringend diplomatische Schritte einzuleiten, um die Ereignisse der Nacht zu überprüfen. Polnische Spieler und Fans müssen in Übereinstimmung mit dem Gesetz behandelt werden», hatte Premierminister Mateusz Morawiecki auf der Plattform X, ehemals Twitter, geschrieben. Die beiden Legia-Profis Radovan Pankov und Josue Pesqueira waren von der Polizei festgenommen und befragt worden. Der Serbe und der Portugiese konnten später wieder nach Polen zurückreisen.