Luis Díaz hat gut eine Woche nach der Entführung seiner Eltern den FC Liverpool vor der zweiten Saison-Niederlage in der englischen Premier League bewahrt. Der kolumbianische Fußball-Nationalspieler traf in der Nachspielzeit zum 1:1 (0:0) bei Aufsteiger Luton Town.
Die Eltern von Díaz waren am vergangenen Samstag in dessen Heimatland entführt worden. Die Mutter konnte gerettet werden. Díaz zog nach seinem Treffer das Trikot hoch und zeigte die Aufschrift «Freiheit für Papa» auf seinem T-Shirt.
Liverpool begann beim Club nördlich von London dominant. Chancen gab es für das Team von Trainer Jürgen Klopp durch Darwin Núñez (13. Minute) und Diogo Jota (33.) nur wenige. Nach dem Seitenwechsel hatte Luton Town die große Chance zur Führung. Chiedozie Ogbene scheiterte an Liverpool-Schlussmann Allison Becker (65.). Auf der Gegenseite schoss Núñez aus bester Position über das Tor (70.).
Klopp ärgert sich über Schiedsrichter
Dann kam der Video-Assistent mehrfach zum Einsatz. Ein möglicher Foulelfmeter nach einem Zweikampf zwischen Teden Mengi und Liverpools Virgil van Dijk wurde gecheckt, aber nicht gegeben. Klopp ärgerte sich und wurde von Schiedsrichter Andy Madley verwarnt. Kurze Zeit später reklamierten die Liverpool-Profis erneut einen Elfmeter für sich. Luton konterte im Gegenzug den Favoriten aus: Der Ex-Bremer Tahith Chong traf zum 0:1. Nach minutenlanger Überprüfung zählte das Tor (80.). Kurz vor Schluss wurde Liverpools Díaz eingewechselt und sorgte per Kopf für den Ausgleich (90.+5).
Díaz stand nach der Entführung seiner Eltern erstmals wieder im Liverpool-Kader. «Es ist immer noch ziemlich emotional», erklärte Klopp vor dem Anpfiff. Die Freilassung des Vaters stehe offenbar kurz bevor. «Alle Anzeichen, die er bekommt, sind, soweit ich weiß, sehr positiv», sagte der Coach.