Manuel Neuer hatte alle Restzweifel an seiner eignen WM-Teilnahme gerade aus der Welt geräumt, da dachte der deutsche Nationaltorwart an den Pechvogel Timo Werner.
«Es ist natürlich ärgerlich. Timo ist ein ganz wichtiger Spieler auch für unsere Mannschaft, mit Speed, mit dem richtigen Timing einfach», sagte Neuer über den Ausfall des am Knöchel verletzten besten DFB-Stürmers für die Endrunde in Katar.Alles Lamentieren über das Katar-Aus des RB-Angreifers nützt nichts, das weiß der Schlussmann des FC Bayern nach seiner gerade rechtzeitigen Heilung der verletzten linken Schulter ganz genau.
«Wir müssen mit den Spielern spielen, die zur Verfügung stehen, da haben wir trotzdem sehr gute Spieler. Ich bin optimistisch, weiterhin», sagte der 36-Jährige nach dem 3:2 mit dem FC Bayern München in seinem Comeback-Spiel in der Fußball-Bundesliga bei Hertha BSC. An dem gerade ausgebrochenen Suchspiel nach einem WM-Torgaranten für Bundestrainer Hansi Flick will sich Neuer gut eine Woche vor der Abreise öffentlich nicht beteiligen. «Von mir gibt es da keine Theorien», sagte er auf die Frage, ob Bremens Niclas Füllkrug zum Zuge kommen soll.
Choupo-Moting «hat ja mal für die U21 gespielt»
Ganz beiläufig kam Neuers mögliche Präferenz zum Ausdruck, die durch die FIFA-Regeln aber natürlich unmöglich ist – was auch Neuer weiß. Bei den Bayern haben sie schließlich in den vergangenen Wochen Eric Maxim Choupo-Moting gerade als idealen Mittelstürmer entdeckt. In Berlin traf er mit seinem kuriosen Stolper-Doppelpack binnen weniger Sekunden im siebten Spiel in Serie, schraubte seine Quote für den Zeitraum auf neun Treffer.
«Er hat ja mal für die U21 gespielt», erinnerte Neuer. 2009 war das. Neuers heutiger Bayern-Ersatzmann Sven Ulreich stand damals im deutschen Tor, ein gewisser Thomas Müller spielte auch noch bei den Junioren. Doch dann folgten für Choupo-Moting Pflichtspieleinsätze für Kamerun. Der heute 33-Jährige ist somit für Deutschland nicht mehr spielberechtigt.
Dass Neuer das bedauert, war vernehmbar. Die Qualitäten des gebürtigen Hamburgers pries auch Bayern-Trainer Julian Nagelsmann, obwohl er den Aufschwung des lange im Bayern-Orbit im Schatten von Robert Lewandowski wenig beachteten Angreifers nicht überraschend findet. «Wenn er fit ist, wissen wir, dass er eine außergewöhnliche Qualität hat und die zeigt er jetzt», sagte der Bayern-Coach. Dies sei eine «logische Konsequenz».