Fußball-Zweitligist Hamburger SV und sein früherer Sportdirektor Michael Mutzel haben sich vor dem Arbeitsgericht nicht auf die Beendigung ihres Arbeitsverhältnisses einigen können.
Ein Gütetermin blieb ohne Ergebnis. Nun wird vor einer Kammer des Hamburger Gerichts weiterverhandelt. Der erste Termin wird wohl im Januar kommenden Jahres stattfinden.
Aktuell scheiterte der Versuch, sich außergerichtlich auf eine Abfindung zu einigen. Die Forderung von Mutzel, der am 27. September seinen 43. Geburtstag feierte, soll bei 400.000 Euro liegen, der Club dagegen hält 100.000 Euro für angemessen. «Wir sehen keinen Anlass, über 100.000 Euro zu reden», sagte Mutzel-Anwalt Wolfgang Steen. Die Anwälte beider Parteien sollen sich bereits vor dem Termin auf eine Abfindung geeinigt haben, die jedoch nicht die Zustimmung des Vorstands und des Aufsichtsrats der HSV Fußball AG gefunden hatte.
Mutzel: «Ich will keine Schlammschlacht»
Im Januar geht es dann um zwei Punkte: Die Rechtmäßigkeit der fristlosen Kündigung und die Entfristung der ursprünglich bis zum 30. Juni 2023 geschlossenen Vertrages zwischen Mutzel und dem HSV. Der Club wirft dem Ex-Funktionär die Abgabe einer falschen eidesstattlichen Versicherung, die Weitergabe vertraulicher Informationen zu Transfers und die «beharrliche Missachtung» von Weisungen vor. «Ich will nicht, dass es eine Schlammschlacht gibt», betonte Mutzel. Er habe durch die Vorgänge aber eine «erhebliche Rufschädigung» erfahren. Trotz allem war und sei er an einer Lösung interessiert.
Der Verein hatte sich drei Tage vor dem ersten Saisonspiel von Mutzel getrennt. Der Freistellung und der danach erfolgten fristlosen Kündigung war eine massive öffentliche Kritik von Sportvorstand Jonas Boldt vorausgegangen. «Ich habe aus heiterem Himmel von der Freistellung erfahren», sagte Mutzel.