Seinen Rekord-Abend mochte U21-Star Youssoufa Moukoko nicht überbewerten.
«Darüber freue ich mich natürlich. Aber von so einem Rekord kann ich mir nichts kaufen. Er ist für mich eher eine Motivation, um weiter hart an mir zu arbeiten», erklärte das Dortmunder Super-Talent am Tag nach dem 6:0 beim geglückten Neustart des Fußball-Europameisters gegen San Marino. Mit 16 Jahren und 286 Tagen sicherte sich Moukoko die Top-Marken als jüngster deutscher U21-Nationalspieler und jüngster Torschütze.
Nationalcoach Stefan Kuntz bremste trotz des Traumeinstandes seines Jüngsten beim Start in die EM-Qualifikation die Erwartungen. «Man hat gemerkt, dass er das Erfolgserlebnis gebraucht und gesucht hat», sagte er über Moukoko, der in Dortmund schon von Verletzungen gestoppt wurde. «Aber das heißt ja nicht, dass der Junge jetzt fertig ist mit seiner Entwicklung. Das braucht alles Zeit», bat Kuntz.
Moukokos Weg beginnt gerade erst
Das hob auch Moukoko selbst hervor, der an «viele Höhen und auch Tiefen» im vergangenen Jahr erinnerte. «Wirklich etwas erreicht habe ich damit aber noch nicht. Mein Weg beginnt gerade erst und ist lange noch nicht zu Ende», sagte der Stürmer auf dfb.de.
Auch die Kollegen der neuen U21, in der es am Donnerstagabend reichlich Debüts gab, stehen erst am Anfang. «Es war Gänsehaut pur, die Nationalhymne zu singen», sagte der 20 Jahre alte Mittelfeldakteur Angelo Stiller, der zur Pause angeschlagen raus musste. Am Freitag stand der mit viel Spielzeit in die Saison gestartete Hoffenheimer aber schon wieder mit einem guten Gefühl auf dem Trainingsplatz.
Stiller war nicht mehr dabei, als das deutsche Team nach der Pause an Schwung einbüßte. «Wenn elf Spieler zum ersten Mal so zusammenspielen, ist es nicht ganz einfach», sagte Kuntz.
Zweite Halbzeit weniger überzeugend
Schon recht gut funktionierte das Zusammenspiel zwischen Moukoko und Sturmpartner und Kapitän Jonathan Burkardt vom FSV Mainz 05, der wie Moukoko doppelt traf. Tom Krauß und Jamie Leweling erzielten die weiteren Treffer. «Es hat mir gut getan, heute zwei Tore zu machen», sagte Europameister Burkardt. Er ist mit zwölf Spielen und fünf Toren der erfahrenste im aktuellen U21-Kader. «Es hat heute ganz gut geklappt, aber man muss sehen, wie es gegen bessere Gegner aussieht», sagte der 21-Jährige über das Zusammenspiel mit Moukoko.
Die zweite Halbzeit, die nach vielen Wechseln weniger überzeugend als die erste ausfiel, bezeichnete Burkardt selbstkritisch als «einfach schlecht». Nach Ansicht von Kuntz waren die sechs Tore gegen den krassen Außenseiter in der Gruppe auch nur «ein Sieg, den wir von uns erwarten müssen». Denn schon am kommenden Dienstag im zweiten Gruppenspiel der EM-Qualifikation in Lettland dürfte auf dem Weg zur angestrebten Titelverteidigung ein stärkerer Gegner warten.
Klares Ziel der neu formierten Auswahl, für die in San Marino gleich 13 Profis ihr U21-Debüt gaben, ist in der Gruppe mit Polen, Israel und Ungarn als weitere Gegner die Qualifikation für das Turnier 2023 in Georgien und Rumänien. Der Auftakt ist geglückt und der weitgehend beschäftigungslose Schlussmann Nico Mantl schilderte einen ersten Eindruck, der Lust auf die weiteren Spiele macht. «Wir sind eine spielwitzige Mannschaft», sagte der Torhüter von RB Salzburg.