Doppelpacker Youssoufa Moukoko atmete erst einmal tief durch und nahm dann grinsend die Glückwünsche von Trainer Antonio Di Salvo und den Teamkollegen entgegen.
Dank zweier Treffer des 17 Jahre alten Ausnahme-Talents ist Deutschlands U21-Nationalmannschaft mit der ersehnten Revanche gegen Polen ein perfekter Abschluss der EM-Qualifikation gelungen. Vier Tage nachdem die Mannschaft das EM-Ticket gelöst hatte, gewann sie nun in Polen 2:1 (1:1). Damit leistete sie auch Wiedergutmachung für das 0:4 im Hinspiel.
Moukoko «macht seine Sache überragend»
In einer umkämpften Partie vor 11.732 Zuschauern in Lodz erzielte Moukoko beide Treffer für den Nachwuchs des Deutschen Fußball-Bundes (25./85. Minute). Für ihn waren es im vierten U21-Spiel die Treffer Nummer fünf und sechs. «Er ist noch sehr jung, dafür macht er seine Sache überragend», lobte Patrick Osterhage im TV-Sender ProSieben Maxx. «Er hat in jedem Spiel getroffen, das ist schon Wahnsinn.» Polens Bartosz Bialek vom VfL Wolfsburg erzielte das 1:1 (35.).
«Insgesamt geht der Sieg in Ordnung», urteilte Di Salvo. «Wir wollten unseren Job erledigen, und das haben wir getan. Heute genießen wir einfach den Tag, wir haben neun von zehn Spielen gewonnen.»
Die EM-Qualifikation und den Gruppensieg hatte der Titelverteidiger schon zuvor sicher. Mit dem Spiel in Polen begann für Di Salvo und sein Team daher schon die Vorbereitung auf die Endrunde. Im Juni 2023 will Deutschland in Georgien und Rumänien nach zuletzt drei Final-Teilnahmen in Serie und zwei Titeln erneut ein erfolgreiches Turnier spielen. Im Herbst folgen Tests gegen die Top-Nationen.
«Die Mannschaft hat nach dem Hinspiel selbst gesagt, dass eine Rechnung offen ist», hatte Di Salvo vor der Partie gesagt und damit an das 0:4 gegen die Polen im November erinnert. Es war die einzige Niederlage der U21 unter Chefcoach Di Salvo und in dieser EM-Qualifikation.
Lust auf eine Revanche
Der deutschen Auswahl war die Lust auf eine Revanche in der munteren Anfangsphase durchaus anzumerken. Die Polen, die im Fernduell mit Israel noch um den zweiten Platz in der Gruppe kämpften, spielten aber aggressiv nach vorne und hatten die erste nennenswerte Chance (11.). Dem DFB-Team waren einige Abstimmungsprobleme anzumerken. Di Salvo hatte seine Elf vor allem offensiv umgebaut, bedingt durch Sperren, Verletzungen und Pausen für einige viel belastete Spieler.
Mitte der ersten Halbzeit war es dann wieder einmal Moukoko, der die Führung erzielte und seine Torquote weiter ausbaute. Der Angreifer von Borussia Dortmund profitierte von einem Fehler der Polen.
Die Gastgeber blieben gefährlich und belohnten sich für ihren couragierten Auftritt mit dem Ausgleich durch Bialek. Deutschland leistete sich zu viele einfache Fehler im Spielaufbau, Polen hatte mehr Spielanteile und hätte auch in Führung gehen können. Michal Skoras vergab mit einem Lattentreffer die beste Chance (53.).
In der intensiven Partie hatten beide Teams Chancen auf das Siegtor, die besseren Gelegenheiten verbuchten aber die Polen. Ein zweiter Treffer von Moukoko wurde wegen Handspiels nicht gegeben (79.). Sechs Minuten später traf der Torjäger dann aber zum umjubelten 2:1.