Borussia Dortmund hat sein Schlussphasen-Trauma vorerst überwunden und dank Anthony Modestes Tor-Premiere die Bilanz gegen Hertha BSC weiter aufpoliert.
Der deutsche Fußball-Vizemeister gewann im Berliner Olympiastadion mit 1:0 (1:0) und feierte damit den siebten Sieg in den vergangenen acht Begegnungen mit den Hauptstädtern. Vor rund 62.342 Zuschauerinnen und Zuschauern fiel die Entscheidung in der 32. Minute, als Modeste per Kopf erfolgreich war.
Mit neun Punkten aus den ersten vier Saisonspielen wahrten die Borussen den Verfolger-Status. Die Herthaner hingegen warten noch auf den ersten Sieg und stehen trotz einer erneut kämpferisch überzeugenden Leistung schon zu einem frühen Saisonbeginn mit nur einem Punkt auf den hinteren Rängen.
Hertha-Trainer Sandro Schwarz und seine Mannschaft hielten auf dem Rasen aber erstmal Wort. Sehr kompakt und sehr aggressiv wollten sie verteidigen. Das machten sie, und das machte den Dortmundern zunächst zu schaffen. Kaum Freiräume, um das temporeiche und technisch versierte Borussen-Spiel zu forcieren. Nicht selten schoben sich Mats Hummels und seine Abwehrkollegen den Ball zu. In der vierten Minuten drohte sogar ein Rückstand: Dank Gregor Kobels Glanztat mit den Fingerspitzen nach einem abgefälschten Schuss von Jonjoe Kenny blieb es beim 0:0.
BVB-Coach Edin Terzic hatte seine Mannschaft im Vergleich zum bitteren 2:3 nach 2:0-Führung bis kurz vor Schluss gegen den Werder Bremen nur auf zwei Positionen umgestellt. Im Mittelfeld kam Salih Özcan, in der Offensive Karim Adeyemi.
Mit zunehmender Spieldauer fand die BVB-Offensive Lücken in der Hertha-Abwehr. Ein abgefälschter Schuss von Marco Reus landete an der Latte (15.), dann wurde Raphael Guerreiros Schuss zur Ecke gelenkt, die wiederum bei Özcan landete. Und dessen Versuch klatschte an den Pfosten.
Danach brachte sich Modeste in Torlaune mit zwei Versuchen. Und der nächste saß: Flanke Özcan, Kopfballtor Modeste. In seinem elften Bundesliga-Spiel gegen die Hertha gelang dem BVB-Neuzugang bereits der achte Treffer gegen die Berliner.
Schwarz hatte seine Abwehr umstellen müssen, für den gesperrten Filip Uremovic durfte erstmals unter dem neuen Coach Marton Dardai von Beginn an ran, der 20-Jährige leistete sich im Spielaufbau ein paar Fehlpässe. Auf links verteidigte der zuletzt angeschlagene Kapitän Marvin Plattenhardt. Verhindern konnte er über seine Seite den Angriff zur BVB-Führung auch nicht.
Die Hertha gab wie schon vor einer Woche beim 0:1 in Mönchengladbach nicht auf. Stevan Jovetic (68.) und dann auch mit einem Lattenschuss der eingewechselte Marco Richter (79.) beim Comeback nach seiner Hodenkrebserkrankung verpassten jedoch den Ausgleich, während die Borussen ihrerseits auch zu fahrlässig mit den Chancen umgingen oder einfach am starken Christensen scheiterten.