Kapitänin Alexandra Popp war an Bord, als sich die deutschen Fußball-Frauen mit dem Bus auf den Weg vom Trainingslager in Herzogenaurach zur EM-Generalprobe nach Thüringen machten.
Nach überstandener Corona-Infektion steht die Stürmerin vom deutschen Meister VfL Wolfsburg im Länderspiel gegen die Schweiz am 24. Juni (17.00 Uhr/ZDF) in Erfurt im DFB-Kader. «Die Corona-Geschichte war natürlich nicht so toll, es war kein guter Moment. Aber sie hat das gut weggesteckt und ist frisch», berichtete Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg.
Am Dienstag war Popp nach sechstägiger Isolation in den Kreis der EM-Fahrerinnen zurückgekehrt. Der Fitnessaufbau der 31-Jährigen verlaufe seither wieder planmäßig. «Der Stand ist sehr gut. Es gibt keine Probleme und geht in die richtige Richtung», sagte die Bundestrainerin.
Erst im April hatte Popp nach einer langwierigen Knieverletzung gegen Portugal ihr Comeback im DFB-Trikot gegeben. Die Olympiasiegerin von 2016 hofft auf ihre erste EM-Teilnahme, nachdem sie 2013 und 2017 verletzt fehlte. «Natürlich hat sie das ein Stück weit zurückgeworfen. Umso schöner war es, sie heute auf dem Trainingsplatz zu erleben. Und ein bisschen Zeit haben wir ja noch, sie dahin zu bringen, dass es irgendwann auch für 90 Minuten passt», sagte Voss-Tecklenburg. Gegen die Schweizerinnen, die die 54-Jährige von 2012 bis 2018 als Nationaltrainerin betreute, wird Popp definitiv noch nicht über die volle Zeit zum Einsatz kommen.
Spiel mit hohen Stellenwert
Im letzten Test vor der Europameisterschaft vom 6. bis 31. Juli in England erhofft sich Voss-Tecklenburg von ihrer Mannschaft einen schwungvollen Auftritt. «Das Spiel hat für uns einen hohen Stellenwert. Wir werden nicht mehr experimentieren, sondern wollen Sicherheit und Klarheit und unsere Stärken einbringen», betonte sie und fügte hinzu: «Wir wollen die Aufgabe mit Spaß und Freude angehen, um dann mit einem guten Gefühl in den Flieger zu steigen. Hoffentlich nehmen wir einen guten Eindruck mit in das erste EM-Gruppenspiel gegen Dänemark.» Weitere Vorrundengegner der DFB-Auswahl sind Spanien und Finnland.
Für die EURO sieht Voss-Tecklenburg die Mannschaft gut vorbereitet. «Das Team wirkt sehr agil und dynamisch», lobte die Bundestrainerin. Dieser Eindruck solle im Duell mit der Schweiz, für das bisher 6000 Tickets verkauft wurden, bestätigt werden. «Das ist ein starker Gegner, der uns fordern wird», prophezeite Voss-Tecklenburg. Der Fokus liege aber auf der eigenen Leistung: «Wir haben eine klare Spielidee und sind total klar in den Vorstellungen, wie wir agieren wollen. Wir nehmen uns sehr viel vor, wollen unsere Stärken einbringen und ein richtig gutes Spiel machen. Wir freuen uns sehr darauf.»