Schwarzarbeit, Niedriglöhne und Diskriminierung sollen bei der Fußball-Europameisterschaft 2024 in Deutschland tabu sein.
Dafür unterzeichneten Bundesinnenministerin Nancy Faeser und Arbeitsminister Hubertus Heil (beide SPD) sowie Spitzenvertreter der UEFA, des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) und der EURO 2024 GmbH in Berlin eine Menschenrechtserklärung.
Faeser betonte, es komme darauf an, dass im Rahmen der EM Schwarzarbeit verhindert werde und dass stets mindestens Mindestlohn an sämtliche Beschäftigte bezahlt werde. «Wir müssen alle Beteiligten vor Diskriminierung schützen», sagte Faeser weiter. Dies gelte auch für rassistische und antisemitische Aktionen in den Fanzonen. Wenn doch Diskriminierungen stattfänden, müsse sofort eingegriffen werden.
Faeser sagte: «Mit der Fußball-Europameisterschaft 2024 wollen wir ein Turnier erleben, das für Demokratie, Respekt, Toleranz und die Achtung der Menschenrechte steht.» Die Erklärung benenne individuelle Verantwortlichkeiten der Beteiligten. Menschenrechtsverletzungen hatten rund um die Fußball-WM in Katar 2022 für Empörung gesorgt.
«Fairplay muss für alle Menschen gelten»
«Wir wollen in Deutschland gemeinsam Maßstäbe setzen», sagte Heil. Dabei gehe es einerseits um internationale Lieferketten – etwa um die Frage: «Ist der Fußball mit Kinderarbeit hergestellt?» Aber es gehe auch um Arbeitsstandards in Deutschland. Dafür sollten bei dem Großturnier menschenrechtliche Standards beachtet werden. «Fairplay muss für alle Menschen gelten, die weltweit daran mitwirken, dass dieses Turnier zu einem großen Fußballfest wird», erklärte Heil.
DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich sagte, gerade bei Vielfalt und Verhinderung von Missbrauch und Ausgrenzung vermittele der Fußball-Bund Wissen und gebe Hilfestellung vor allem auch im Amateursektor. Wichtig sei, die Prinzipien der Menschenrechte in den bestehenden 24.500 Vereinen zu leben. Bei der EM in Deutschland solle mit der Betonung auf Respekt und Fairness ein Zeichen für weltweite Sportveranstaltungen gesetzt werden.