Rekord-Nationalspieler Lothar Matthäus hält die angekündigte Vertragsauflösung des FC Bayern mit Trainer Thomas Tuchel im kommenden Sommer für konsequent.
«Es hat von Anfang an nicht gepasst, es war ein Missverständnis», sagte der ehemalige Weltfußballer bei Sky. «Dass man sich trennt, ist ein Schritt in die richtige Richtung.»
Die Münchner hatten zuvor mitgeteilt, den eigentlich bis Ende Juni 2025 laufenden Vertrag mit Tuchel schon nach dieser Saison im gegenseitigen Einvernehmen aufzulösen. «Keiner war mehr glücklich, deshalb ist die Trennung zum Ende der Saison der richtige Zeitpunkt», meinte Matthäus. Der 62-Jährige ergänzte: «Aber wenn die nächsten Spiele verloren gehen, weiß ich nicht, ob er es bis zum Ende durchzieht.»
Tuchel-Vorgehen brachte Unruhe
Die Münchner haben zuletzt drei Pflichtspielniederlagen in Serie kassiert; in der Meisterschaft beträgt der Rückstand auf Spitzenreiter Bayer Leverkusen schon acht Punkte, in der Champions League droht nach einem 0:1 im Hinspiel bei Lazio Rom das Aus im Achtelfinale, im DFB-Pokal ist der Rekordchampion bereits gescheitert.
Matthäus sieht Tuchel als Verantwortlichen für die Misere. «Der Trainer hat viel Unruhe reingebracht», sagte der einstige Bayern-Kapitän, der wiederum von Tuchel in den vergangenen Wochen mehrmals wegen seiner Expertisen kritisiert worden war. Matthäus verwies auf die Saisonvorbereitung, als Tuchel energisch Verstärkungen verlangt hatte. So habe der Coach seine Spieler verunsichert und diese enttäuschten nun.
Bruchhagen mit klarer Meinung zu Alonso-Option
Der frühere Bundesliga-Manager Heribert Bruchhagen sieht das etwas anders. Er gibt der Mannschaft die Schuld für den Abwärtstrend, der nun zur Vertragsauflösung für Tuchel führte. Mehrere Spieler hätten nicht mehr das Leistungsniveau der vergangenen Jahre, sagte der ehemalige Frankfurter und Hamburger Vereinsboss ebenfalls bei Sky. «Goretzka und Kimmich sind doch nur ein Schatten ihrer selbst.» Tuchel wirke auf Bruchhagen resigniert.
Sollten die Bayern Xabi Alonso als neuen Trainer aus Leverkusen holen, «wäre das für den deutschen Fußball ganz, ganz schlecht», sagte Bruchhagen. Dass die Münchner wie oft in der Vergangenheit wichtige Akteure von direkten Liga-Konkurrenten abwerben, sei «legitim, ob es sportlich anständig ist, ist eine andere Frage», fand Bruchhagen.