Rekordnationalspieler Lothar Matthäus steht nicht als möglicher Nachfolger für Bundestrainer Hansi Flick zur Verfügung. «Ich bin lange weg. Meine Lebensplanung ist ganz anders, sowohl privat als auch beruflich. Der Posten ist nicht unbedingt das, was ich mir vorstelle», sagte der 62-Jährige dem TV-Sender «Bild». Er fühle sich derzeit «pudelwohl» und wolle vor allem Zeit mit seinem neunjährigen Sohn verbringen, fügte Matthäus hinzu.
Flick steht nach dem 1:4 im Länderspiel gegen Japan enorm unter Druck. DFB-Sportdirektor Rudi Völler hatte nach der Pleite in Wolfsburg ein Bekenntnis zum Bundestrainer vermieden. «Wir sollten alle ein bisschen in uns gehen und überlegen, wie es weitergeht. Mal gucken», hatte Völler gesagt. Matthäus urteilte: «Die Aussage von Rudi ist gefährlich für Hansi.»
Über die Auftritte der Nationalmannschaft und Flicks Taktik in den vergangenen Monaten urteilte Matthäus hart: «Diesen ganzen Ballbesitzfußball kannst du in die Mülltonne klappen. Das ist nicht die Mannschaft, die ich mir vorstelle, dass sie die Wende schafft.» Die nominierten Spieler seien zwar die besten, die Deutschland habe, würden es aber nicht als Mannschaft zeigen. «Wir haben nicht die Freude, nicht die Leidenschaft, die eine Mannschaft auszeichnet», sagte Matthäus. Das Team werde «nur noch vorgeführt».
Als idealen Bundestrainer im Falle eines Flick-Rauswurfs nannte Matthäus den Liverpool-Coach Jürgen Klopp. Dieser sei aber wohl vor der Heim-Europameisterschaft im kommenden Jahr nicht zu bekommen.