Lothar Matthäus hat sich mit emotionalen Worten von Franz Beckenbauer verabschiedet. «Der Schock sitzt tief, obwohl ich wusste, dass es Franz nicht gut ging», sagte der ehemalige Fußball-Nationalspieler der «Bild.»
Matthäus war 1990 Kapitän der Mannschaft, die unter Teamchef Beckenbauer in Italien die Weltmeisterschaft gewonnen hatte.
«Sein Tod ist ein Verlust für den Fußball und für ganz Deutschland», sagte Matthäus weiter. «Er war einer der Größten als Spieler und Trainer, aber auch außerhalb des Platzes. Franz war eine herausragende Persönlichkeit nicht nur im Fußball, und er genoss weltweite Anerkennung. Alle, die ihn gekannt haben, wissen, welch ein großartiger und großherziger Mensch Franz war. Ein guter Freund hat uns verlassen. Er wird mir fehlen – er wird uns allen fehlen!»
Watzke: Größter deutscher Fußballer aller Zeiten
Hans-Joachim Watzke würdigt Beckenbauer als Deutschlands größten Fußballer aller Zeiten. «Franz Beckenbauer war definitiv der größte deutsche Fußballer aller Zeiten und obendrein einer der tollsten Menschen, den ich je kennengelernt habe», sagte der Aufsichtsratschef der Deutschen Fußball Liga DFL und der Geschäftsführer von Borussia Dortmund.
«Jedes einzelne Erlebnis, das ich persönlich mit Franz hatte, war wunderbar. Ich kann mich noch gut daran erinnern, dass ich eine Ganzkörper-Gänsehaut hatte, als er mir nach unserer Deutschen Meisterschaft 2010/2011 das Du angeboten hat», sagte Watzke weiter. «Man kann sich wirklich nur verneigen vor dem, was Franz Beckenbauer für Deutschland und den deutschen Fußball geleistet hat.»
Weitere Reaktionen
«Ich bin unendlich traurig, die Nachricht seines Todes nimmt mich sehr mit. Ich betrachte es als eines der großen Privilegien meines Lebens, Franz Beckenbauer gekannt und erlebt zu haben. Unsere gemeinsame Zeit bei der Nationalmannschaft wurden gekrönt mit dem WM-Titel 1990 in Rom, ein Titel, der ohne seine herausragende Trainerleistung nie möglich gewesen wäre. Der ‚Kaiser‘ war eine Inspiration für mehr als eine Generation, er wird für immer die Lichtgestalt des deutschen Fußballs bleiben. Mit Franz Beckenbauer verliert der deutsche Fußball seine größte Persönlichkeit, ich verliere einen guten Freund.»
(Rudi Völler, DFB-Direktor der A-Nationalmannschaft)
«Weltmeister als Spieler und Trainer: Franz Beckenbauer war einer der größten Fußballer in Deutschland und für viele „der Kaiser“ – auch, weil er über Generationen für den deutschen Fußball begeistert hat. Er wird uns fehlen. Meine Gedanken sind bei seiner Familie und Freunden.»
(Bundeskanzler Olaf Scholz)
«Der Tod Franz Beckenbauers ist eine echte Zäsur. Mit Hochachtung und großer Dankbarkeit blicken wir auf sein Lebenswerk. Mit ihm verlieren wir einen einzigartigen Fußballer und einen liebenswerten Menschen. Der Kaiser war einer der besten Spieler, den unser Sport je gesehen hat. Mit seiner Leichtigkeit, seiner Eleganz und seiner Übersicht hat er auf dem Spielfeld Maßstäbe gesetzt. Seine Akribie und Ausstrahlung als Teamchef sowie seine Energie und Tatkraft als Chef des WM-OK sind unvergessen. Franz Beckenbauer hinterlässt ein großes Vermächtnis für den DFB und den Fußball insgesamt.»
(DFB-Präsident Bernd Neuendorf)
«Franz Beckenbauer hat als Spieler, Trainer und Persönlichkeit die Fans rund um den Globus begeistert und beeindruckt. Der deutsche Sport verneigt sich zum Abschied vor dem Kaiser. Wir übermitteln seiner Familie unser herzliches Beileid und gedenken ihm mit maximalem Respekt und höchster Anerkennung.»
(DOSB-Chef Thomas Weikert)
«Für mich war Franz Beckenbauer der beste Fußballer der deutschen Geschichte. Seine Interpretation der Rolle des Liberos hat das Spiel verändert, diese Rolle und seine Freundschaft mit dem Ball haben ihn zum freien Mann werden lassen. Franz Beckenbauer konnte über den Rasen schweben, als Fußballer und später auch als Trainer war er erhaben, er stand über den Dingen. Wenn Franz Beckenbauer einen Raum betrat, hat der Raum geleuchtet, den Titel „Lichtgestalt des deutschen Fußballs“ trug er zu Recht. Bis zuletzt umgab ihn eine Aura, an der auch die gesundheitlichen Probleme und Schicksalsschläge, die er zu verkraften hatte, nicht rütteln konnten. Ich bin dankbar und stolz, dass ich ihn kennenlernen durfte, und werde ihn in liebevoller Erinnerung behalten.»
(Bundestrainer Julian Nagelsmann)
«Einer der großartigsten Fußballer der Vereinsgeschichte des FC Bayern hat uns leider verlassen. Ruhe in Frieden, Kaiser Franz. Wir werden nie vergessen, was du für den Fußball in Deutschland geleistet hast.»
(Byern-Spieler Thomas Müller)
«Für mich war und ist Franz Beckenbauer die Lichtgestalt, die dem deutschen Fußball als Weltmeistertrainer 1990 neuen Glanz, neue Hoffnungen und Träume beschert hat. Möge er in Frieden ruhen.»
(HSV-Sportvorstand Jonas Boldt)
«Bestürzt und in tiefer Trauer habe ich die Nachricht vom Tod von Franz Beckenbauer aufgenommen. Er war ein Ausnahmefußballer, Ausnahmetrainer und ein wunderbarer Mensch, der von allen, die ihn näher kannten, geliebt und geachtet wurde. Weltmeister als Spieler und als Trainer, Vater des Sommermärchens 2006 und Aushängeschild des FC Bayern München – dies alles wird unvergesslich bleiben. Franz Beckenbauer war ein Jahrhundertsportler. Die Bayern trauern um einen der ihren, der Botschafter des Freistaats in der Welt war. Seine unvergleichlich bodenständige, sympathische und herzerwärmende Art machte ihn nahbar für alle Menschen, auch außerhalb des Fußballgeschehens. Auch als Weltstar hat er seine Herkunft nie vergessen und ist immer bescheiden geblieben. Bayern wird diesem großen Sohn des Landes für immer ein ehrendes Andenken bewahren. In Gedanken sind wir bei seiner Familie.»
(Bayerns Ministerpräsident Markus Söder)