Für Felix Magath macht die Mannschaft des derzeit strauchelnden Fußball-Meisters FC Bayern München einen «führungslosen und disziplinlosen» Eindruck.
«Der Trainerwechsel kam zu spät», sagte der 69-Jährige im Sport1-Doppelpass mit Bezug auf die Trennung von Julian Nagelsmann. Die Bayern hätten den besten Kader in der Fußball-Bundesliga. Das zu moderieren, sei die Aufgabe des Trainers. Doch Nagelsmann habe nicht das Richtige gemacht, um so eine Mannschaft zusammenzuhalten.
Zudem sei Manuel Neuer nicht zu ersetzen. «Er wurde einfach zu wenig und nicht zu viel geschätzt früher, er ist mehr als nur ein Torhüter», sagte Magath, der mit den Münchnern zwischen 2004 und 2007 unter anderem zwei Meistertitel holte.
Persönlichkeiten fehlen
Der verletzte Nationalkeeper sei als Persönlichkeit im Verein nicht zu ersetzen, «sie haben sonst keine derartige Persönlichkeit im Kader. Lewandowski ist weg und Neuer fehlt jetzt am meisten. Wenn Neuer zurückkommt, garantiere ich Ihnen, dann wird der Meister wieder München heißen», meinte Magath. Unter Nagelsmann kam es zur Trennung vom Neuer-Vertrauten und Torwarttrainer Toni Tapalovic, was Neuer (37) zu öffentlicher Kritik veranlasste.
Die Bayern hatten durch das 1:3 beim FSV Mainz 05 die Tabellenführung an Borussia Dortmund verloren, das nach dem 4:0 gegen Eintracht Frankfurt einen Punkt vor den Bayern liegt. Laut Magath wirke die Mannschaft auch konditionell nicht ganz fit. Es sei zudem keine Führung auf dem Platz zu sehen, sagte er.