Die DFL-Führung sieht durch das Platzen des Plans für einen Investoren-Einstieg die Gemeinschaft der 36 Profifußballclubs schwer geschädigt.
«Für mich, und das sage ich ganz klar, ist das eine Niederlage der Zentralvermarktung», sagte Axel Hellmann, Interimsgeschäftsführer der Deutschen Fußball Liga, nach der außerordentlichen Mitgliederversammlung. Dort hatte das Vorhaben, mithilfe eines Investors viel Geld für den deutschen Profifußball zu erlösen, nicht die erforderliche Zwei-Drittel-Mehrheit erhalten.
«Es sollte in der nächsten Zeit niemand mehr mit Solidaritätsthemen kommen», sagte der DFL-Aufsichtsratschef Hans-Joachim Watzke. Der Geschäftsführer von Borussia Dortmund erklärte, vor allem sein Club und Rekordmeister FC Bayern München seien bereit gewesen, viele Rechte aufzugeben und zentral vermarkten zu lassen. «Solidarischer wie wir uns hier aufgestellt hatten, gerade die großen Clubs, solidarischer kann man nicht mehr sein», sagte Watzke.
Topclubs machen sich «ihre Gedanken»
Da diese Solidarität «eben nicht erwünscht» sei, würden sich die Topclubs «ihre Gedanken machen», fügte Watzke hinzu. Zuvor hatte er angedeutet, dass die elf ablehnenden Stimmen vor allem aus der 2. Liga gekommen seien.
Die DFL hatte sich von dem Deal frisches Kapital in Höhe von rund zwei Milliarden Euro versprochen. Mit dem Geld sollte insbesondere die Gesamtvermarktung der Bundesliga, vorrangig im Ausland, gestärkt werden. Ein fester Betrag war ferner zur Finanzierung lokaler Infrastrukturprojekte der 36 Profivereine vorgesehen. Zudem sollten die Clubs rund 300 Millionen Euro zur freien Verfügung erhalten.
Für Eintracht Frankfurts Vorstandsvorsitzenden Hellmann ist klar, dass das Scheitern des Geschäfts mit einem Investor «die Schere in der Bundesliga eher auseinandergehen lässt als die Klammer und die gemeinsame Plattform zu stärken».