Der VfL Bochum hat das Aufsteigerduell gegen die SpVgg Greuther Fürth gewonnen und einen weiteren großen Schritt in Richtung Klassenverbleib gemacht.
Drei Tage nach dem bitteren Aus im Viertelfinale des DFB-Pokals gegen den SC Freiburg bezwang das Team von Trainer Thomas Reis den Tabellenletzten der Fußball-Bundesliga verdient mit 2:1 (1:0). Vor 19.800 Zuschauern im Ruhrstadion erzielten Maxim Leitsch in der 35. Minute und Kapitän Anthony Losilla (71.) die Tore für den VfL, der nun schon 32 Punkte hat.
Bei Fürth wird die Hoffnung auf ein weiteres Bundesliga-Jahr dagegen immer geringer. Mit nur 14 Zählern sind die Franken abgeschlagenes Schlusslicht. Der einzige Treffer für Fürth war bezeichnenderweise ein Eigentor von Bochums Verteidiger Armel Bella Kotchap (64.).
Beide Mannschaften lieferten sich von Beginn an ein intensives Duell. Zweikämpfe im Mittelfeld prägten das Geschehen, vor den Toren tat sich zunächst wenig. Die erste Chance hatten die Gäste. Jeremy Dudziak sprang der Ball eher zufällig fünf Meter vor Bochums Keeper Manuel Riemann vor die Füße. Überrascht davon, platzierte er das Spielgerät nicht kontrolliert. Auf der anderen Seite faustete Fürth-Torwart Andreas Linde einen scharf getretenen Freistoß von Eduard Löwen problemlos weg.
Auf dem Rasen wurde lange wenig Spektakuläres geboten, auf den Tribünen gaben die VfL-Fans bei strahlendem Sonnenschein alles und feuerten ihre Mannschaft mit lauten Gesängen an. Vereinzelte blau-gelbe Fahnen am Zaun oder in den Händen der Zuschauer erinnerten an die russische Invasion in die Ukraine. Mit Spendenaktionen unterstützt der VfL wie viele andere Vereine die unter dem Krieg leidenden Menschen.
Eine Führung deutete sich weder für die Gastgeber noch für Fürth an. Fast folgerichtig leitete eine Standardsituation das 1:0 ein. Der neu in die Startelf gerückte Löwen zirkelte Richtung Winkel, Linde lenkte den Ball an die Latte und den Pfosten und von dort sprang der Ball ausgerechnet Leitsch genau vor die Füße. Das erste Saisontor dürfte dem 23-Jährigen nach dem so unglücklichen Mittwochabend, als ihm kurz vor dem Ende der Verlängerung der entscheidende Fehler unterlief, besonders guttun.
Zur zweiten Hälfte brachte Fürths Trainer Stefan Leitl in Håvard Nielsen und Jetro Willems zwei frische Kräfte. Beflügelt durch die Führung war Bochum jedoch die bessere Mannschaft. Die Gastgeber spielten auf den zweiten Treffer, waren beim entscheidenden letzten Pass jedoch häufig zu ungenau. Aus dem Nichts kam Fürth zum Ausgleich. Kapitän Branimir Hrgota brachte den Ball eigentlich eher harmlos in die Mitte, doch Bella Kotchap fälschte so unglücklich ab, dass Torwart Riemann keine Abwehrchance hatte.
Das Remis hielt allerdings nicht lange. Losilla hatte bei seinem Tor ebenfalls etwas Glück, dass der Ball noch von Fürths Dickson Abiama abgelenkt wurde. «Nie mehr zweite Liga» sangen die Bochumer Fans anschließend und feierten den wichtigen Sieg zum Klassenverbleib.