Als Joshua Kimmich seine Ausführung zur «One Love»-Binde beendet hatte, war aus den hinteren Reihen des Pressekonferenzsaals leiser Applaus zu hören.
Das FIFA-Verbot für die Kapitänsbinde sei «natürlich bei uns in der Mannschaft diskutiert worden, es ist wichtig für uns Spieler, auf Probleme und Missstände hinzuweisen», sagte der 27-Jährige vom FC Bayern in Al-Rajjan. «Aber wir müssen auch den Spagat schaffen, uns aufs Sportliche zu konzentrieren.»
Bei einer Fußball-WM zu spielen, sei ein «riesen Kindheitstraum», äußerte der Führungsspieler. «Ich habe das Gefühl, dass einem eingeredet wird, dass man sich nicht darauf freuen kann. Ich möchte mich aber freuen dürfen, auch, wenn sie hier stattfindet.» Die Mannschaft brenne, «wir alle wollen gewinnen, wir alle können nichts dafür, dass die WM hier stattfindet». Es folgte der Applaus, die Urheber waren nicht zu erkennen.