Die frühere Europameisterin Kim Kulig hält ihre ehemalige Mitspielerin Nadine Keßler für die richtige Kandidatin für eine Führungsposition beim Deutschen Fußball-Bund.
«Für mich ist es überhaupt keine Überraschung, dass man über sie spricht und überlegt, welchen Schritt kann sie gehen und welche Stärken kann sie einbringen», sagte die 33-Jährige im ZDF. Keßler (35) könnte dem Vernehmen nach beim DFB als neue Geschäftsführerin die Aufgabenbereiche des einstigen DFB-Direktors Oliver Bierhoff übernehmen.
DFB-Generalsekretärin Heike Ullrich kommentierte im ZDF keine Namen, umriss aber das Profil für die offene Stelle. «Es geht darum, Budget zu koordinieren, Personalverantwortung zu tragen» und Führungskompetenzen mitzubringen, sagte Ullrich, «um die Puzzleteile, die wir haben – den Jugendfußball, den Frauenfußball, den Männerfußball, den Fußball in Gänze im Leistungssportbereich auf Nationalmannschaftsebene inklusive Trainerausbildung – zusammenzuführen».
Keßler arbeitet derzeit als Direktorin für Frauenfußball bei der Europäischen Fußball-Union UEFA und wird dort sehr geschätzt. Am Sonntag verfolgte sie als UEFA-Vertreterin das WM-Finale zwischen England und Spanien in Sydney.
DFB stellt neuen Direktor vor
Am Montag (12.00 Uhr) wird der DFB einen neuen Direktor für «Nachwuchs, Training und Entwicklung» vorstellen. Medienberichten zufolge wird es der bisherige U20-Trainer Hannes Wolf. Sportdirektor für die Männer-Nationalmannschaft ist Rudi Völler, eine Führungskraft auf Direktoren-Ebene für die Frauen-Auswahl wird noch gesucht.
«Eine Ebene darüber» gehe es dann um den Geschäftsführungs-Posten, sagte Ullrich. «Wir suchen eine Person, die den Sportbezug hat, nichtsdestotrotz guckt man auch über den Tellerrand hinaus», sagte die Generalsekretärin. Der DFB hatte Gespräche mit Keßler bestätigt, die frühere Weltfußballerin sei aber nicht die einzige Kandidatin. Auch «international» werde «ins Schaufenster» geguckt, sagte Ullrich.
Die ehemalige Schweizer Nationalspielerin Kathrin Lehmann sagte als ZDF-Expertin, Keßler sei «prädestiniert» für diese Rolle. Kulig äußerte, sie habe Keßler als Anführerin kennengelernt, sie habe «immer wieder ein offenes Ohr für die Spielerinnen gehabt».