Eigentlich hatte die Europäische Fußball-Union UEFA das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán in Sevilla selbst für die großen internationalen Endspiele abgestempelt.
In einem Bericht im Herbst 2017 hieß es, das Stadion entspreche «nur teilweise den Anforderungen an Kapazität und Barrierefreiheit». Konkret: Es fehlen Parkplätze, es gibt zu wenig Zuschauerplätze, zudem bemängelte der Verband den geringen Anteil an überdachten Plätzen in dem Stadion.
Für das Europa-League-Finale an diesem Mittwoch (21.00 Uhr/RTL) hat sich nun eine besonders ungünstige Kombination ergeben. Sowohl die Glasgow Rangers als auch Eintracht Frankfurt bringen zehntausende Fans mit nach Andalusien und hätten sich über ein deutlich größeres Stadion gefreut als dieses in Sevilla, das nur knapp über 40.000 Menschen Platz bietet. Beide Vereine haben nur je ein Kontingent von 10.000 Tickets erhalten – viel zu wenig, um alle Wünsche zu erfüllen.
Im WM-Stadion von Frankfurt werden zeitgleich mehr Fans das Spiel auf einer Großbildleinwand verfolgen können, das Public Viewing in der Mainmetropole ist ausverkauft. In den sozialen Netzwerken gab es bereits Spott für die Entscheidung der UEFA. Ein großes Finale in Frankfurt würde man ja auch nicht am Bornheimer Hang austragen, hieß es. In Sevilla sind sowohl das Olympiastadion als auch das Estadio Benito Villamarín von Betis Sevilla größer als das Estadio Ramón Sánchez Pizjuán, in dem normalerweise der FC Sevilla spielt.