Vom Edelreservisten zum Matchwinner – Mats Hummels lieferte gleich mehrere Argumente für eine Rückkehr in die Stammelf von Borussia Dortmund. Beim 3:1 (1:1) gegen Eintracht Frankfurt machte sich der 35 Jahre alte Routinier nicht nur als Abwehrchef und verbaler Antreiber, sondern auch als Torschütze verdient.
Mit seinem Kopfball zum 2:1 in der 81. Minuten ebnete er den Weg zur Rückkehr der Borussia auf den vierten Bundesliga-Tabellenplatz. «Mats ist ein extrem erfahrener und extrem wichtiger Spieler für uns, das hat er heute mal wieder unter Beweis gestellt», schwärmte Fußball-Lehrer Edin Terzic.
Lange auf der Bank
Selbstverständlich ist das überschwängliche Lob des Dortmunder Trainers wahrlich nicht. Schließlich musste sich Hummels über Wochen mit einem Platz auf der Ersatzbank begnügen, ehe ihm die Sperre für Nico Schlotterbeck im Achtelfinal-Rückspiel der Champions League gegen Eindhoven (2:0) einen Platz in der Startelf bescherte. Der Weltmeister von 2014 nutzte sowohl gegen die Niederländer als auch gegen die Frankfurter seine Chance.
«Wir gehen mit einem sehr viel besseren Gefühl in die Länderspielpause, als es sich vor zwei Wochen angedeutet hatte. Jetzt genießen wir das», sagte Hummels nach dem vierten Pflichtspielsieg des BVB in Serie. Das 3:1 gegen Frankfurt nach weiteren Toren von Karim Adeyemi (13.) und Emre Can (90.+3/Foulelfmeter) war der erste Erfolg des Vize-Meisters in dieser Saison gegen ein Team aus den Top 6.
Das wertete Hummels als Mutmacher für die nun anstehenden anspruchsvollen Wochen mit Reifeprüfungen gegen die Bundesliga-Spitzenteams aus München, Stuttgart, Leipzig und Leverkusen sowie mit zwei Viertelfinal-Partien gegen Atlético Madrid in der Königsklasse. «Wir haben jetzt einen Knaller-April. Das wird heftig. Da sehen wir, wo wir stehen.»
Terzic macht Hummels Hoffnung
Gut möglich, dass auch Hummels in tragender Rolle dazu beitragen kann, die erneute Qualifikation für die Champions League und damit das wichtigste Saisonziel der Borussia zu meistern. «Ich habe ihm gerade gratuliert. Für ihn hat es mich persönlich gefreut. Es war ein wichtiges Tor», kommentierte Sportdirektor Sebastian Kehl den platzierten Kopfball des Innenverteidigers ins rechte untere Eck nach Freistoß von Julian Brandt.
Seine Nichtberücksichtigung für die Spiele der Nationalmannschaft gegen Frankreich und die Niederlande kam nach Hummels Aussage nicht überraschend: «Ich habe ehrlich gesagt damit gerechnet», gestand er bei DAZN. «Dafür sind die anderen zu gut, als dass jemand nominiert wird, der nicht regelmäßig spielt.» Lächelnd fügte Hummels an: «Ich hatte die Wochen schon verplant.»
Zumindest Vereinstrainer Terzic machte ihm Hoffnung auf mehr Einsätze. Das könnte positive Folgen für Hummels auch mit Blick auf die Heim-EM haben und Bundestrainer Julian Nagelsmann möglicherweise bei seiner Kaderplanung noch umstimmen. «Wenn Mats weiter so performt, wird sich an dieser Nicht-Berücksichtigung vielleicht etwas ändern», sagte Terzic.