Für ein Heim-Video als brüllendes Rumpelstilzchen vor dem eigenen Fernseher will sich Bundesliga-Trainer Steffen Baumgart nicht noch einmal hergeben.
«Ich habe nicht verboten, dass das Video ins Netz geht. Ich habe aber schon die Entscheidung getroffen, dass ich so etwas von mir nicht noch einmal im Internet sehen möchte», sagte der Coach des 1. FC Köln dem «Spiegel». Während Baumgarts Corona-Zwangspause im Februar hatte ein Video seiner Tochter im Netz für Aufsehen gesorgt, das den Fußballlehrer während eines Kölner Spiels höchst emotional vor dem TV zeigt.
«Das sind Emotionen, die ich in der Situation ausgelebt habe. Das finde ich nicht dramatisch», sagte der 50-Jährige. Baumgart bestritt, dass er mit dem Video bewusst sein Image befördern wollte.
Genervt ist der ehemalige Bundesliga-Profi von Fußball-Talkshows im Fernsehen. «Da lerne ich nichts. Und ich würde mich nicht vor eine Kamera setzen und über Kollegen und Fußballer sprechen, so als wüsste ich alles besser», sagte Baumgart. Er finde es problematisch, dass viele Menschen über bereits getroffene Entscheidungen debattieren, aber wenige sich trauen würden, Entscheidungen zu treffen.
Baumgart hat den 1. FC Köln in dieser Saison zu einem Europapokal-Teilnehmer geformt. Noch im Vorjahr waren die Kölner erst in der Relegation dem Abstieg in die 2. Liga entronnen.