Nach einem kurzen Wutausbruch über einen kapitalen Fehler beim Videobeweis hat Trainer Jürgen Klopp die Schiedsrichter nach Liverpools Niederlage in Tottenham in Schutz genommen. «Wer auch immer die Entscheidung getroffen hat, hat es nicht mit Absicht gemacht», sagte der Coach über die dicke VAR-Panne.
Zuvor hatte der Schiedsrichter-Verband PGMOL eingeräumt, dass der wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung nicht gegebene Treffer von Liverpools Luis Diaz in der 34. Minute hätte zählen müssen.
Klopp hatte unmittelbar nach dem höchst unglücklichen 1:2 der Reds bei den Tottenham Hotspur noch gewütet, es habe sich um die «unfairsten Umstände und verrücktesten Entscheidungen» gehandelt. Neben dem fälschlich nicht gegebenen Tor hatte sein Team auch zwei Platzverweise kassiert. Curtis Jones hatte nach einem überharten Einsteigen in der 26. Minute glatt Rot gesehen, Diogo Jota musste nach zwei Foulspielen in der 69. Minute den Platz verlassen.
Patzer des Video-Referees
Für Wirbel sorgte aber besonders der schwere Patzer des Video-Referees. Der zuständige Verband teilte mit, es habe sich hierbei um eine «erhebliche menschliche Fehlentscheidung» gehandelt, der Videoschiedsrichter hätte eingreifen müssen. Medien zufolge hatte es ein Missverständnis gegeben. Der Video-Referee habe gedacht, der Schiedsrichter auf dem Rasen habe das Tor von Luis Diaz als gültig bewertet, und daher nicht eingegriffen. So sahen sich die Unparteiischen im Stadion aber in ihrer Abseitsentscheidung bestätigt.
Klopp reagierte verbittert auf das Eingeständnis des VAR-Fehlers. «Was hilft uns das?», sagte Klopp und fügte hinzu: «In der guten alten Zeit hätte der Linienrichter auch sehen müssen, dass es kein Abseits war.»
Sein Team hatte zuvor bereits in Unterzahl die 1:0-Führung der Gastgeber durch Heung-Min Son (36.) zwischenzeitlich dank des Treffers von Cody Gakpo (45.+4) ausgleichen können. In der sechsten Minute der Nachspielzeit unterlief aber dem Ex-Schalker Joël Matip ein Eigentor, das Liverpools Niederlage besiegelte.