Nach dem zweiten von drei verpassten Saison-Titeln sprach Joshua Kimmich beim FC Bayern München im frischen Schmerz von Mailand eine Gewinnwarnung mit Blick auf die Fußball-Bundesliga aus.
«Wenn wir nicht die Meisterschaft holen, ist es wieder eine schlechte Saison», sagte der 30 Jahre alte Nationalmannschafts-Kapitän nach dem 2:2 gegen Inter Mailand. Damit konnten die Münchner das Viertelfinal-Aus nach dem 1:2 im Hinspiel nicht abwenden. In der vergangenen Spielzeit war der deutsche Rekordchampion erstmals seit 2012 ohne Titelgewinn geblieben.
Reaktion in Heidenheim «einfach»
Vor den letzten fünf Spieltagen führen die Bayern die Bundesliga mit sechs Punkten Vorsprung auf den amtierenden deutschen Meister Bayer Leverkusen an. Die deutlich bessere Tordifferenz wirkt zudem wie ein Extrapunkt.
Am Samstag muss das Team von Trainer Vincent Kompany in Heidenheim beim abstiegsbedrohten Tabellen-16. antreten. «Nach einer Niederlage, nach einem Aus ist es einfacher, eine Reaktion zu zeigen», meinte Kimmich. «Wenn wir hier 3:0 gewonnen hätten, würde ich mir mehr Sorgen machen. So gibt es keine Ausrede. Wir müssen mindestens drei Spiele gewinnen.» Im DFB-Pokal waren die Bayern bereits frühzeitig im Achtelfinale gegen Leverkusen ausgeschieden.
Kimmich ordnete die Münchner Champions-League-Saison nach acht Siegen, zwei Unentschieden und vier Niederlagen als nicht ausreichend für ein Spitzenteam und die Ansprüche auf das Finale im eigenen Stadion ein.
Kimmich: Haben nicht viele Topteams geschlagen
«Wir haben nicht viele europäische Topteams geschlagen», sagte er und nannte dabei die beiden Achtelfinalsiege gegen Leverkusen und das Heimspiel gegen Paris Saint-Germain in der Ligaphase. Unabhängig vom Wettbewerb sei es so, dass es «zu oft der Fall ist, dass wir nicht als Sieger vom Platz gehen, obwohl wir das Gefühl haben, dass wir die bessere Mannschaft sind.»
Kimmich bemängelte auch nach den engen Inter-Spielen die fehlende Effizienz und viel zu häufig verspielte Führungen. Mangelnde Qualität also? Da widersprach der Mittelfeldchef: «Wenn wir ein Qualitätsproblem hätten, würden wir es nicht schaffen, die dominierende Mannschaft auf dem Platz zu sein. Wir müssen Ergebnisse ziehen.» Darum lautete sein Resümee in Mailand: «Ich bin vom Team, vom Weg und vor allem auch vom Trainer völlig überzeugt.»