Bei den schweren Ausschreitungen bei einem Fußballspiel in Mexiko soll es keine Toten gegeben haben. Das teilte die Generalstaatsanwaltschaft des Bundesstaates Querétaro mit. Demnach liegen noch 19 Personen im Krankenhaus, alle seien in einem stabilen Zustand.
Sieben Menschen waren nach Angaben der Regionalregierung bereits aus dem Krankenhaus entlassen worden. Die Staatsanwaltschaft teilte weiter mit, dass Ermittlungen – unter anderem wegen versuchten Mordes – eingeleitet wurden und Beamte sowie private Sicherheitsleute vernommen werden sollen.
Angesichts der in Sozialen Medien kursierenden Fotos und Videos der Ausschreitungen während des Erstliga-Spiels zwischen dem FC Querétaro und Atlas Guadalajara im Stadion La Corregidora waren Tote befürchtet worden. Dem widersprach Querétaros Gouverneur Mauricio Kuri. «Die offiziellen Daten weisen momentan darauf hin, dass es keine Toten gegeben hat. Ich verstehe natürlich, dass die Bilder absolut verstörend sind. Leider wurden Bilder und Namen von Menschen in den Netzwerken verbreitet, die angeblich verstorben sind. Ich kann jedoch bestätigen, dass sie lebendig sind und medizinische Hilfe bekommen», sagte Kuri am Sonntag.
Zu wenig Sicherheitspersonal?
An der ausgearteten Schlägerei trägt nach Ansicht des Stadtrats von Querétaro auch der FC Querétaro eine Schuld. Der Verein habe mit knapp 100 privaten Sicherheitsleuten viel zu wenig Personal engagiert, um die Sicherheit im Stadion zu gewährleisten, sagte Stadtrat José Luis Aguilera in einem Interview des Senders Milenio.
Die Regionalregierung beschloss in einer Sitzung in der Nacht zu Montag erste Schritte. Laut Staatssekretärin Lupita Murguía wurden die Verträge mit der privaten Sicherheitsfirma gekündigt. Fünf Beamte wurden suspendiert, darunter der für das Spiel verantwortliche Einsatzleiter der Polizei.
Das Spiel war in der 62. Minute beim Stand von 0:1 unterbrochen und dann abgebrochen worden. Die mexikanische Fußball-Liga gab bekannt, dass in La Corregidora, in dem Deutschland bei der WM 1986 drei Vorrundenspiele bestritten hatte, vorerst keine Spiele mehr stattfinden. Der Weltverband FIFA nannte den Vorfall am Sonntag in einer Stellungnahme «barbarisch».