Wer wird deutscher Meister? Borussia Dortmund. Oder doch nicht? Der FC Bayern gibt trotz eines Zwei-Punkte-Rückstandes vor dem letzten Spieltag im Titelrennen der Fußball-Bundesliga nicht auf. Ein Sieg in Köln könnte helfen, wenn der BVB daheim gegen Mainz patzt.
Das spricht für Borussia Dortmund
Auf die Heimstärke der Borussia war zuletzt Verlass. Im größten Bundesliga-Stadion gab es in den vergangenen elf Spielen ausnahmslos Dortmunder Siege. Mit einem weiteren Erfolg über Mainz wäre der Vereinsrekord eingestellt. Zudem winkt eine weitere Bestmarke: 15 Heimsiege und 46 Heimpunkte verbuchte der BVB noch nie in einer Bundesliga-Saison. Ein weiteres Plus ist die treffsichere Offensive: Seit dem Ende der Winterpause erzielte das Team von Trainer Edin Terzic in 18 Partien beachtliche 56 Tore.
Das spricht gegen Borussia Dortmund
Der BVB war in dieser Saison ein guter Jäger, aber ein nervenschwacher Tabellenführer. Noch in der Winterpause betrug der Abstand zum FC Bayern satte neun Punkten. Seither hat sich der BVB von Rang sechs auf eins hochgearbeitet und liegt nun zwei Zähler vor den Münchnern. Zwei Tabellenführungen wurden aber bereits wieder verspielt. Die am 25. Spieltag eroberte Spitze ging zwei Wochen später beim krachenden 2:4 in München wieder verloren. Nach dem 4:0 über Frankfurt am 22. April zog der BVB wieder am Rekordmeister vorbei, geriet aber am darauffolgenden Spieltag beim 1:1 in Bochum wieder ins Stolpern.
Das spricht für den FC Bayern
Eigentlich nichts mehr – und genau das könnte die Chance für den FC Bayern sein. Denn wer – wenn nicht die Münchner – können Bundesliga-Finale. Ein Punkt am letzten Spieltag der Saison 1999/2000 bei der SpVgg Unterhaching hätte Leverkusen für die erste deutsche Meisterschaft gereicht. Doch die Bayern nutzten die 0:2-Niederlage der Leverkusener durch einen eigenen 3:1-Sieg und triumphierten doch noch. In der Nachspielzeit der Saison 2000/01 entrissen die Münchner dem FC Schalke die Schale im letzten Moment. Weiteres Bayern-Plus: Oft hatte der BVB seine Nerven nicht im Griff, wenn es darauf ankam.
Das spricht gegen den FC Bayern
Zehn Jahre nach dem ersten Triple der Vereinshistorie schieden die Münchner in Pokal und Champions League aus, verspielten vor einer Woche beim 1:3 gegen Leipzig die Tabellenführung. Die Leistung verärgerte Trainer Thomas Tuchel. Selbst wenn die Stars sich noch einmal zu einem Sieg in Köln aufraffen, sie haben den Titelgewinn nicht mehr in der eigenen Hand. Und mit einem Auftritt wie gegen Pokalsieger Leipzig ist auch ein Sieg in Köln alles andere als sicher. Schon im Hinspiel hatten die Bayern mit dem FC große Probleme, Joshua Kimmich rettete mit seinem Ausgleich in letzter Minute noch so gerade einen Punkt.