Der 1. FC Kaiserslautern hat sich von Trainer Dimitrios Grammozis getrennt. Nur 72 Tage nach dessen Amtsantritt reagierte der Traditionsclub damit auf die Talfahrt in der 2. Fußball-Bundesliga.
Der Nachfolger werde am Nachmittag die erste Trainingseinheit auf dem Betzenberg leiten, einen Namen nannte der FCK in seiner Erklärung nicht.
Zuerst hatte «Bild» über die Personalie berichtet. Nach SWR-Informationen könnte der 70 Jahre alte Friedhelm Funkel neue Chefcoach werden. Der frühere FCK-Profi hatte zuletzt 2021 den 1. FC Köln für ein paar Monate trainiert und vor dem Abstieg aus der Bundesliga gerettet.
Neben Grammozis stellten die Pfälzer auch dessen Co-Trainer Sven Piepenbrock frei. Unter dem Deutsch-Griechen Grammozis, der sein Amt erst am 3. Dezember als Nachfolger von Dirk Schuster angetreten hatte, verloren die Lauterer fünf von sechs Zweitliga-Partien. «Der FCK reagiert mit der Freistellung auf die jüngsten sportlichen Ergebnisse in der Liga, die nicht die erhoffte positive Wendung genommen haben», teilte Kaiserslautern mit.
Absturz auf Rang 16
Zwar gewann der 45 Jahre alte Grammozis mit den Pfälzern das DFB-Pokal-Achtelfinale gegen den 1. FC Nürnberg und das Viertelfinale bei Hertha BSC, in der Liga aber stürzte der FCK auf den 16. Tabellenplatz ab. Dabei hatte Grammozis in der Winterpause fünf neue Spieler bekommen.
Mit nur 21 Zählern ist der FCK punktgleich mit dem Zweitliga-Vorletzten Hansa Rostock und muss zwei Jahre nach dem Wiederaufstieg den Absturz in die 3. Liga fürchten. Nach der jüngsten 1:2-Heimniederlage gegen den SC Paderborn hatten die Fans bereits die Trennung von Grammozis gefordert.
Geschäftsführer Thomas Hengen vermied unmittelbar nach der Partie ein Bekenntnis zum Trainer. «Der Trainer ist die ärmste Sau, er hatte schon von Anfang an wenig Standing hier, warum auch immer», hatte Hengen gesagt. «Die Stimmung droht nicht zu kippen, die Stimmung ist gekippt.» Grammozis hatte vor Lautern schon den FC Schalke 04 und den SV Darmstadt 98 trainiert.