Die Außenminister Irans und Saudi-Arabiens plädieren Medienberichten zufolge für eine Neuansetzung des boykottierten Champions-League-Spiels in Isfahan.
Die Beziehungen zwischen Iran und Saudi-Arabien gingen in die richtige Richtung, und Sport sollte auf keiner Seite als politischer Hebel genutzt werden, sagte der iranische Außenminister Hussein Amirabdollahian in einem Videointerview. Saudi-Arabiens Außenminister Faisal bin Farhan hat sich selbst noch nicht öffentlich dazu geäußert.
Am Montag war der saudi-arabische Fußball-Meister Al-Ittihad aus Protest gegen die Büste eines ehemaligen hochrangigen iranischen Militär-Offiziers nicht zum Champions-League-Spiel gegen Sepahan FC im iranischen Isfahan angetreten. Wie die asiatische Fußball-Konföderation anschließend mitteilte, wurde die Partie wegen «unerwarteter und unvorhergesehener Umstände» abgesagt.
Medienberichten zufolge befand sich im Naghsh-e-Jahan Stadion eine Büste von Ghassem Soleimani. Der General der Revolutionsgarden war am 3. Januar 2020 durch einen US-Drohnenangriff im Irak getötet worden.
Erst kürzlich war es zum ersten Spiel eines Clubs aus Saudi-Arabien in Iran gekommen. Am 19. September hatte Al-Nassr mit Cristiano Ronaldo den iranischen Spitzenverein Persepolis in Teheran 2:0 bezwungen. Es war das erste Mal seit mehreren Jahren gewesen, dass wieder ein saudi-arabischer Club im Iran empfangen worden war. Jahrelang hatte es diplomatische Spannungen zwischen Teheran und Riad gegeben, im März verkündeten die Regionalmächte am Golf eine Wiederaufnahme der Beziehungen.