Schwedens Fußball-Ikone Zlatan Ibrahimovic sieht die Wechsel von Superstars wie Cristiano Ronaldo (38) und Neymar (31) nach Saudi-Arabien kritisch.
«Man sollte wegen seines Talents in Erinnerung bleiben und nicht für das, was du verdient hast», sagte der ehemalige Stürmer in einem Interview der britischen «Uncensored Show». Für den 42-Jährigen, der nach der vergangenen Saison beim AC Mailand seine Karriere beendet hatte, setzen Ronaldo und Co., die teils astronomische Summen verdienen, damit ihren Legenden-Status aufs Spiel.
Vermächtnis wichtiger als Geld
«Das, wofür wir jeden Tag trainieren und wofür wir anerkannt werden, ist unser Talent. Und das ist es, wofür man in Erinnerung bleiben möchte. Ich denke, dass bestimmte Spieler, die ein bestimmtes Niveau erreichen, auf einer bestimmten Bühne aufhören müssen – und das ist die große Bühne. Man kann nicht in eine schwächere Liga gehen und seine Karriere auf andere Weise beenden», sagte Ibrahimovic.
Prominenten Fußballern sollte aus seiner Sicht ihr Vermächtnis wichtiger sein als der finanzielle Gewinn. «Ein Spieler, der schon viel Geld verdient hat, geht dahin und bekommt noch unfassbar viel Geld mehr. Ändert das dein Leben? Du stirbst, bevor du das Geld ausgegeben hast, was du schon vor Saudi-Arabien verdient hast. Es wird keinen Unterschied machen», sagte Ibrahimovic, der selbst Angebote aus Saudi-Arabien und eine 100-Millionen-Euro-Offerte aus China abgelehnt habe. Er habe sich gefragt: «Was willst du? Welche Ziele hast du?»
Als erster Starspieler war im Januar Ronaldo zu Al-Nassr gewechselt, wo er 200 Millionen Euro im Jahr verdienen soll. Im Sommer hatten saudische Clubs dann mehr als 600 Millionen Euro für Superstars wie Neymar, Karim Benzema und Sadio Mané ausgegeben. Aus seiner Kritik nimmt Ibrahimovic aber Spieler heraus, die nicht zu den bestbezahlten Profis gehören und sich deshalb für einen Wechsel in die Saudi Pro League entschieden haben.
Moralische Bedenken, in Saudi-Arabien zu spielen, das wegen der Menschenrechtslage in der Kritik steht, hätte Ibrahimovic aber nicht. «Absolut nicht. Wir tun Sachen für uns und unsere Familie. Wer würde dich in fünf oder zehn Jahren verurteilen, wenn du ein wohlhabendes, gesundes und gutes Leben führst?»