Nach der Entscheidung des Aufsichtsrats der Fußball-AG des Hamburger SV kann Trainer Tim Walter mit personellen Verstärkungen planen.
«Dass wir jemanden brauchen, ist klar», sagte Walter vor der Zweitliga-Partie der Hanseaten bei Arminia Bielefeld. «Aber das machen wir zusammen. Das geht ja nicht von mir aus. Das ist immer eine Gemeinschaftsentscheidung, und die werden wir gemeinsam tragen.»
Der Aufsichtsrat des wirtschaftlich klammen Vereins hatte beschlossen, finanzielle Mittel für neue Spieler freizugeben. «Es gibt Raum für Transfermöglichkeiten», hatte HSV-Präsident und Aufsichtsratschef Marcel Jansen kurz vor Mitternacht über die Webseite des Clubs verbreiten lassen.
Durch die Beteiligung am Weiterverkauf der Ex-Profis Amadou Onana vom OSC Lille zum FC Everton und Filip Kostic von Eintracht Frankfurt zu Juventus Turin nimmt der HSV eine nicht eingeplante Summe von mehr als fünf Millionen Euro ein. Nach Informationen der «Bild» darf Sportvorstand Jonas Boldt damit bis zu drei Millionen Euro ausgeben.
Schon in der kommenden Woche könnte der Club unter Flügelspieler Jean-Luc Dompé vom belgischen Erstligisten SV Zulte Waregem verpflichten. Der Franzose soll für rund 1,5 Millionen Euro zum Aufstiegskandidaten kommen.
Ansonsten hatte der Aufsichtsrat nach der Sitzung wenig mitzuteilen. Weder gab es eine Positionierung zur Offerte des Investors und Multi-Milliardär Klaus-Michael Kühne (85), der 120 Millionen Euro unter Bedingungen angeboten hatte. Noch wurden Angaben zum Abwahlantrag gegen Finanzvorstand Thomas Wüstefeld gemacht.
Nach Informationen des «Hamburger Abendblatt» und des «Kicker» hatte Aufsichtsratsmitglied Hans-Walter Peters den Misstrauensantrag gestellt – und wieder zurückgezogen. Der umstrittene 53-jährige Wüstefeld darf somit bleiben.