Auch nach dem klaren 5:1 gegen Wales sieht Horst Hrubesch noch Steigerungsmöglichkeiten bei den deutschen Fußballerinnen.
«Dass nicht alles rund läuft, davon bin ich eigentlich ausgegangen», sagte der Interims-Bundestrainer nach der Nations-League-Partie in Sinsheim. «Ich denke, wir müssen einfach sicherer spielen – ruhiger im Aufbauspiel noch, wesentlich weniger Fehler machen», erklärte der 72 Jahre alte Coach bei seiner Rückkehr an die Seitenlinie.
Speziell mit der Chancenverwertung haderte Hrubesch – trotz der fünf erzielten Tore durch Lea Schüller (25. und 47. Minute), Giulia Gwinn (80./Foulelfmeter), Sjoeke Nüsken (86.) und Nicole Anyomi (88.). Als Beispiel nannte der frühere Stürmer die zweimal per Kopf erfolgreiche Schüller. «Bei Lea wissen wir, dass sie es kann», sagte der frühere Kopfballspezialist Hrubesch, aber: «Da geht eigentlich noch viel, viel mehr. Das habe ich ihr direkt nach dem Spiel auch gesagt. Sie weiß auch, dass ich kritisch bin.» Die 25 Jahre alte Stürmerin des FC Bayern habe nun mal «mehr Möglichkeiten».
Gruppensieg aus eigener Kraft weiter möglich
Das DFB-Team wahrte derweil die Möglichkeit, den Gruppensieg aus eigener Kraft zu schaffen. Der härteste Rivale Dänemark siegte auf Island allerdings ebenfalls (1:0) und bleibt Tabellenführer (neun Punkte) vor Deutschland (sechs). Nur der Erste zieht in das Nations-League-Finalturnier ein, bei dem Anfang 2024 zwei Tickets für die Olympischen Spiele in Paris vergeben werden.
Nach dem Wirbel in den vergangenen Tagen um die pausierende Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg (55) überwog bei Hrubesch insgesamt die Freude über den klaren Erfolg. «Gefallen hat’s mir allemal», sagte der Europameister von 1980. «Ich glaube an diese Mannschaft, ich glaube an die Qualität.»
Er werde alles geben, um mit dem Team Olympia zu erreichen. Dafür muss die DFB-Auswahl am Dienstag auf Island (20.00 Uhr/zdf.de) nachlegen. Das Hinspiel in Bochum endete 4:0 für die Vize-Europameisterinnen. Doch Hrubesch warnte bereits: «Wir werden beißen müssen und wir werden dieses Spiel gewinnen müssen. Ganz einfach, darum geht’s.»