Vor den Augen von Fußball-Legende Franz Beckenbauer hat die TSG 1899 Hoffenheim einen Platz in der Spitzengruppe der Bundesliga gefestigt und die Sorgen des FC Augsburg vergrößert.
Das Team von Cheftrainer André Breitenreiter gewann mit 1:0 (1:0) und sicherte sich den dritten Sieg in Serie. Die 17.206 Zuschauer – darunter auch der frühere Welt- und Europameister Beckenbauer – sahen eine über weite Strecken einseitige Partie, bei der Hoffenheim vom Siegtor von Mittelfeldspieler Dennis Geiger (39. Minute) profitierte.
Beckenbauers Besuch überraschte, da der «Kaiser» öffentlich kaum noch präsent ist. Einen Besuch bei der Trauerfeier seines Freundes und HSV-Ikone Uwe Seeler sagte er vor knapp drei Wochen aus gesundheitlichen Gründen ab. Am Samstag sah er nicht das Bundesliga-Spiel «seines» FC Bayern gegen Borussia Mönchengladbach am Abend, sondern bereits am Nachmittag Hoffenheim gegen Augsburg. Beckenbauer gilt als Freund und Vertrauter von Hoffenheims Mäzen Dietmar Hopp. Er war im September 2019 bereits für ein TSG-Heimspiel in den Kraichgau gereist, damals gegen Gladbach.
Diesmal bekam er kein großes Spektakel, aber einen verdienten Sieger geboten. Die TSG, die Coach Breitenreiter wie beim 3:0 in Leverkusen mit Georginio Rutter, Andrej Kramaric und Christoph Baumgartner in der Offensive starten ließ, war von Beginn an die bessere Mannschaft und erspielte sich Abschluss um Abschluss. Während Grischa Prömel (7.), Kramaric (10.) und Rutter (26.) zunächst noch verzogen, machte es Geiger kurz vor der Halbzeit besser.
Vize-Weltmeister Kramaric hatte sich auf links durchgesetzt und punktgenau auf Robert Skov am zweiten Pfosten geflankt. Dessen Ablage vollendete der oft von Verletzungen geplagte Geiger sehenswert zur Führung. Die Augsburger waren in der ersten Halbzeit blass geblieben und hatten sich kaum Chancen erspielt. Hoffenheims Torhüter Oliver Baumann erlebte einen eher ruhigen Nachmittag. Auch nach dem Wechsel waren es direkt wieder die Gastgeber, die in Person von Baumgartner (52.) und Ozan Kabak (64.) die ersten Chancen vergaben.
Dem ohne Niklas Dorsch, André Hahn, Reece Oxford und Felix Uduokhai angereisten FCA war der Substanzverlust deutlich anzumerken. Raphael Framberger ersetzte den mehrere Monate fehlenden Uduokhai, hatte aber immer wieder mit dem quirligen Kramaric zu kämpfen. Vorne ließ Chefcoach Enrico Maaßen Multi-Millionen-Transfer Ricardo Pepi sein Debüt in der Startelf feiern – und nahm ihn nach 56 Minuten wieder runter, weil er keinerlei Bindung zum Spiel fand. Die Schlussphase der Partie war geprägt von Fouls und Unterbrechungen – weil Hoffenheims Dabbur fahrlässig vergab (88.), blieb es beim 1:0.