Auch ohne Zuschauer hat die TSG 1899 Hoffenheim ihre Heimserie in der Fußball-Bundesliga ausgebaut und den Höhenflug von Eintracht Frankfurt erst einmal gestoppt.
Die Mannschaft von Trainer Sebastian Hoeneß besiegte am Samstag die Hessen mit 3:2 (2:1). Beim Geisterspiel in Sinsheim brachte zunächst Rafael Borré (15.) die Gäste in Führung (15. Minute). Dennis Geiger (24.) und Georginio Rutter (30.) drehten die Partie. Diadie Samassékou erhöhte in der 59. Minute auf 3:1 (59.), ehe Gonçalo Paciência (72.) verkürzte.
Nach bislang sechs Toren in der Nachspielzeit in dieser Saison blieb der Eintracht ein spätes Erfolgserlebnis diesmal verwehrt. Während die TSG den fünften Heimsieg nacheinander feierte, ging die Serie der Frankfurter nach sechs Siegen gegen Hoffenheim zu Ende. Auch der erhoffte Rückenwind für das Gruppen-Endspiel in der Europa League am Donnerstag bei Fenerbahçe Istanbul blieb für das Team von Chefcoach Oliver Glasner aus. Die Kraichgauer verbesserten sich zumindest über Nacht auf einen Champions-League-Platz.
Kramaric zunächst auf der Bank
Bei den Hoffenheimern saß Andrej Kramaric überraschenderweise zunächst auf der Bank, der so wichtige Abwehrchef Florian Grillitsch fehlte wegen einer Erkältung ganz. Die Defensive um Kevin Vogt sah schon in der 7. Minute ganz schlecht aus, als Borré nach einem Freistoß völlig frei zum Kopfball kam, das Tor aber nicht traf. Seine zweite Chance nutzte der Kolumbianer – nach einem kurz ausgeführten Eckball war die TSG-Hintermannschaft erneut unsortiert.
Der prasselnde Regen auf dem Dach des fast leeren Stadions sorgte in der Anfangsphase für eine ungewohnte Geräuschkulisse. Mit rigorosem Pressing bedrängten die Frankfurter ihren Gegner.
In einem der wenigen Momente, als Hoffenheim mal ein Spielaufbau gelang, fiel prompt der Ausgleich: Die Rückgabe von Munas Dabbur versenkte Geiger sehenswert aus gut 20 Metern zum Ausgleich im Netz. Noch verblüffter schauten die Eintracht-Profis wenige Minuten später drein. Einen Schuss von Ihlas Bebou wehrte Torwart Kevin Trapp vor die Füße von Rutter ab, der 19-jährige Franzose schoss zum 2:1 ein.
So schnell war die Partie gekippt. Rutter hätte beinahe noch nachgelegt, doch Evan Ndicka köpfte den hart getretenen Ball von der Torlinie (33.). Die Eintracht brauchte eine Weile, bis sie diese Rückschläge verdaute. Auch von Filip Kostic war lange nichts zu sehen. Als Bewachung des Eintracht-Flügelflitzers hatte Hoeneß Kevin Akpoguma auserkoren – «er hat den Speed und die Beweglichkeit».
Tempo bei ihren Gegenangriffen zeigten nach der Pause die Hoffenheimer. Nachdem Geiger erstmal knapp am Tor vorbei zielte, düpierte dann Samassékou die Frankfurter und Trapp mit einem Flachschuss. Richtig jubeln durfte der Mittelfeldabräumer aus Mali aber erst nach einem Videobeweis, der zeigte, dass Vorbereiter Bebou nicht im Abseits stand. Joker Paciência sorgte mit seinem Anschlusstreffer noch für eine spannende Schlussphase.