Sebastian Hoeneß wollte sein nächstes ungeschlagenes Spiel als Trainer des VfB Stuttgart keineswegs als Rückschlag im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga bewerten. Der 40-Jährige rückte nach dem 1:1 beim FC Augsburg am Freitagabend vielmehr die gestiegene Anspruchshaltung nach dem Aufschwung in seiner noch kurzen Amtszeit zurecht. «Ich glaube, dass der Punkt sehr wertvoll sein kann», sagte Hoeneß und betonte: «Wir sind nicht in der Situation zu sagen, wir nehmen hier in Augsburg mal locker drei Punkte mit. Dass wir bis zum Ende fighten müssen, war doch klar.»
Mit 25 Punkten rangieren die Stuttgarter weiterhin auf dem Relegationsplatz. Der Rückstand von fünf Zählern auf die auch noch nicht geretteten Augsburger blieb gleich. Am Samstag könnte der Tabellenletzte Hertha BSC mit einem Heimsieg gegen Werder Bremen nach Punkten gleichziehen mit dem VfB. Und der Vorletzte FC Schalke 04 (24 Zähler) würde die Stuttgarter gar überholen, wenn er am Sonntag überraschend in Freiburg gewinnen sollte.
«Wir nehmen die Gewissheit mit, dass wir leben und marschieren können», resümierte Hoeneß nach 90 «intensiven und rassigen» Minuten in Augsburg. Er lobte sein Team für die Leistungssteigerung in der zweiten Hälfte, die mit dem Ausgleichstor von Kapitän Wataru Endo belohnt wurde. «Wir sind nicht happy mit dem Ergebnis, aber wir können stolz sein auf die zweite Halbzeit», sagte Hoeneß. Er blickte gleich wieder nach vorn. «Jetzt wollen wir den Punkt nächste Woche gegen Gladbach veredeln.»
Unter dem Nachfolger von Bruno Labbadia hat das VfB-Team in drei Ligaspielen fünf Punkte gegen Bochum, Dortmund und jetzt Augsburg geholt. Dazu gelang bei Hoeneß‘ Premiere mit einem 1:0 beim Zweitligisten 1. FC Nürnberg der Einzug ins DFB-Pokal-Halbfinale.