Uli Hoeneß hat bestätigt, dass Ralf Rangnick bei der Trainersuche des FC Bayern nur die dritte Wahl ist. Bei einem Podiumsgespräch der «Frankfurter Allgemeinen Zeitung» erzählte der Ehrenpräsident des Rekordmeisters, dass die Münchner ihre Job-Offerte zunächst an Leverkusens Xabi Alonso und dann Bundestrainer Julian Nagelsmann gerichtet hatten.
Erst als diese beiden absagten, sei Rangnick als derzeitiger Teamchef der österreichischen Nationalmannschaft kontaktiert worden. Der ehemalige Bundesliga-Coach wägt derzeit das Angebot der Münchner ab.
«Wir haben nie gleichzeitig mit drei Trainern gesprochen», schilderte Hoeneß. «Wenn wir mit jemandem sprechen, musst du ihm das Gefühl geben, er ist der Mann. Wenn er Ja sagt, dann ist es perfekt. Wenn er Nein sagt, dann geht es weiter.» So gelangten die Bayern nach zwei Absagen schließlich zu Rangnick.
Hoeneß geht davon aus, dass der 65-Jährige in den nächsten Tagen eine Entscheidung treffen wird. «Ich denke, dass innerhalb einer Woche ein Ja oder ein Nein kommt», prognostizierte der 72 Jahre alte Aufsichtsrat und Ex-Manager des FC Bayern.
Mit Zidane «hat kein Mensch gesprochen»
Daneben bezeichnete Hoeneß die Spekulationen und Meldungen über den Stand der Trainersuche der Münchner als «Hetzjagd, die jeden Tag veranstaltet wird» und ergänzte, dass die Vorbereitung zur neuen Saison schließlich erst am 1. Juli beginne. Er bestritt Berichte, wonach Bayern mit dem früheren Weltfußballer Zinédine Zidane verhandelt habe. «Ich bin überzeugt, mit dem hat kein Mensch gesprochen.»
Hoeneß schilderte, dass man an der Säbener Straße geglaubt habe, Nagelsmann würde sich für eine Rückkehr und gegen eine Verlängerung als Bundestrainer entscheiden. Der im Frühjahr 2023 bei den Bayern beurlaubte Trainer aber bleibt über die Heim-EM hinaus DFB-Auswahlcoach.
«Wenn die Europameisterschaft gut läuft, dann hat er eine gute Entscheidung getroffen», sagte Hoeneß dazu. «Wenn sie schlecht läuft, dann hat er eine katastrophale Entscheidung getroffen. Dann wäre der FC Bayern besser gewesen.»