Papa Pal Dardai war wie immer, wenn es um seine Söhne geht, erstmal zurückhaltend. Doch auf eine Nachfrage brach der Vater-Stolz aus dem Trainer von Fußball-Zweitligist Hertha BSC dann doch heraus. Verständlicherweise.
Am Sonntag spielte sein Sohn Bence (17) beim 6:0 im Test bei RSV Eintracht Stahnsdorf zum ersten Mal in der A-Elf der Berliner. Das Dardai-Quartett ist bei der Hertha damit komplett.
Chefcoach Dardai senior ist immer noch Rekordspieler des Traditionsclubs, Palko (24) spielt mittlerweile bei Fehervar FC in Ungarn. Er kam einst auf neun Bundesliga-Spiele für die Berliner. Marton (21), der mittlere Filius, gehört zum aktuellen Kader und ist einer der Hoffnungsträger für den Hertha-Weg aus der Krise. Und jetzt auch noch Bence, frisch gekürter U17-Europameister und eigentlich in Herthas U19 aktiv.
«Er spielt nicht, weil er Dardai heißt», machte Pal Dardai unmissverständlich klar. Familienbande seien überhaupt kein Argument. «Bence spielt nach vorne die Pässe, die man nicht verteidigen kann, einfach die tödlichen Pässe, das ist seine Stärke», erklärte der 47-Jährige. Die Hertha-Spieler hätten ihm «schon das Ohr kaputt gebissen, warum bringe ich ihn nicht nach oben, jetzt ist er hier. Er hat feine Füße», sagte der Vater über seinen jüngsten Sohn.
Der Dank für die Dardai-Dynastie bei der Hertha gebühre aber nicht ihm, sondern seiner Frau Monika, die das Bence-Debüt in Stahnsdorf vom Spielfeldrand aus gut gelaunt verfolgte. «Weil die Gene geben die Frauen, nicht die Männer. Wir sind nur für ein paar Minuten da», sagte Pal Dardai.