Hertha-Trainer Sandro Schwarz hat auch ein Jahr nach dem Kriegsbeginn in der Ukraine den Kontakt zu seinem ehemaligen Verein Dynamo Moskau nicht abbrechen lassen.
«Mit vielen Menschen telefoniere ich, es werden SMS geschrieben», sagte Schwarz auf einer Pressekonferenz, «es bewegt alle und es ist nicht weit von uns entfernt.» Schwarz trainierte Dynamo Moskau von 2020 bis 2022 und blieb nach Kriegsbeginn noch 88 Tage in der russischen Hauptstadt.
Während er vielerorts für den Verbleib kritisiert wurde, war für Schwarz der weitere Aufenthalt um der Menschen willen alternativlos. «Klar waren da Ängste zu spüren. Überall. Bei den ukrainischen Spielern, bei jungen Spielern, die noch wehrpflichtig sind. Was passiert jetzt mit mir? Was ist mit der Familie? Da sind Ängste und Sorgen, weil du nicht abschätzen konntest: Was passiert da jetzt eigentlich?», hatte Schwarz der Deutschen Presse-Agentur kurz nach seiner Ankunft in Berlin von den Tagen rund um den russischen Überfall auf die Ukraine am 24. Februar erzählt.
Auch jetzt zeigt sich der 44-Jährige noch «total» betroffen. «Da kommen schon emotionale Momente hoch. Leider hat sich an dieser Situation nichts geändert.» Zugleich befindet sich Schwarz zwischen Hoffnung und Realität: «Es ist zu hoffen für alle normal denkenden Menschen, dass es schnell zu Ende geht. Es ist aber nicht absehbar.»