Vorstandssprecher Axel Hellmann vom Bundesligisten Eintracht Frankfurt hat die Führungskräfte der beiden deutschen Top-Clubs Borussia Dortmund und FC Bayern München aufgefordert, Verantwortung in der Deutschen Fußball Liga zu übernehmen.
Nach dem Rückzug des langjährigen Chefs Christian Seifert müssten sich andere Leute mehr einbringen sagte Hellmann auf dem SpoBis in Düsseldorf. Dabei spreche er «vor allem die beiden Top-Clubs an, namentlich Hans-Joachim Watzke und Oliver Kahn».
Hellmann sprach sich erneut dafür aus, den Einstieg von Investoren zu erleichtern. Die geplante Super League sei «ein Ungeheuer, dass sich verselbstständigt hat, und dass wir einfangen mussten», sagte Hellmann. Die finanziellen Herausforderungen seien aber alleine schwer zu bewältigen. Und ohne Investoren sei die Super League irgendwann die logische Folge.
Grundsätzlich sieht Hellmann den Fußball bei der Rückkehr aus der Pandemie vor riesigen Herausforderungen. «Der Weg zurück aus der Krise ist viel weiter als wir erst mal denken», sagte der 50-Jährige. Seine Frankfurter hätten für ihr erstes Heimspiel der Saison 25.000 Tickets verkaufen dürfen, setzten aber nur 22.000 Karten ab. «Und das ist nicht nur ein Phänomen der Hardcore-Fanszene», sagte Hellmann.
Weniger Stimmung im Stadion sei auch ein Problem beim Absatz von Business-Seats: «Die Energetik von den Rängen ist auch ein Grund, warum wir hochpreisig Logenplätze verkaufen und eine große Warteliste haben.» Klar sei deshalb: «Wir kriegen die Stadien nur wieder voll, wenn wir die aktive Fanszene zurückbekommen», so Hellmann, sagte aber auch: «Wir müssen vom Ross runtersteigen und wieder mehr über die Dörfer tingeln. Nach dem Motto: Mehr Wetterau, weniger Asien.»
Die schwierige Rückkehr sei auch an den TV-Zahlen absehbar. Gründe seien ein anderes Freizeitverhalten, aber auch «die Schwäche der Nationalmannschaft, die Krise beim DFB, die Tatsache, dass wir seit einer Dekade immer denselben Meister haben und die Markenschwäche der Bundesliga.» Letzteres bezog Hellmann auf die Abstiege vieler Traditionsvereine. Deshalb warteten auch bei der nächsten Ausschreibung der TV-Rechte «große Herausforderungen».