Der 1. FC Heidenheim steigt zum ersten Mal in die Fußball-Bundesliga auf. Der Club von der Ostalb gewann sein letztes Zweitliga-Saisonspiel beim Absteiger SSV Jahn Regensburg am Sonntag auf dramatische Art mit 3:2 (0:0) und holte damit sogar die Meisterschaft, da der SV Darmstadt 98 verlor.
Für die Heidenheimer trafen Regensburgs Benedikt Saller per Eigentor (58. Minute), sowie Jan-Niklas Beste per Elfmeter (90.+3) und Zweitliga-Torschützenkönig Tim Kleindienst (90.+9) in der Nachspielzeit. Für den Jahn war vor 14.189 Zuschauern Prince Osei Owusu (51./57.) erfolgreich.
Die Heidenheimer begannen gegen die schon vor dem Spieltag praktisch als Absteiger feststehenden Regensburger nervös. Jahn-Stürmer Owusu lief in der 8. Minute alleine auf Heidenheims Torwart Kevin Müller zu, der die Gäste mit einer starken Parade vor dem frühen Rückstand bewahrte. Auch danach blieben die Hausherren die gefährlichere Mannschaft.
Owusu schockt mit Doppelpack – spannende Nachspielzeit
Nach dem Seitenwechsel legten die Heidenheimer druckvoll los. Der zur Halbzeit eingewechselte Stefan Schimmer vergab eine Riesenchance, als er aus kurzer Distanz den Ball neben das Tor schoss (47.). Anschließend schockte Owusu die Heidenheimer mit seinem Doppelpack. Die Schwaben schafften im Gegenzug durch das Eigentor den Anschlusstreffer. Danach erhöhte der FCH den Druck und schaffte in der Nachspielzeit doch noch die Wende.
Die Heidenheimer Erfolgsgeschichte ist besonders mit zwei Namen eng verbunden. Der heutige Vorstandsvorsitzende Holger Sanwald heuerte bereits 1994 als Abteilungsleiter beim Heidenheimer SB an, dem die Fußballer damals noch angehörten. Frank Schmidt war als Spieler für den HSB aktiv, ehe sich die Fußballer 2007 unter dem Namen 1. FC Heidenheim als rechtlich eigenständiger Verein abspalteten. Nach seinem Karriereende übernahm er noch im selben Jahr zunächst kommissarisch und dann dauerhaft das Traineramt.
Immer wieder gelang es dem inzwischen 49-jährigen Schmidt und dem sieben Jahre älteren Sanwald seit dem Zweitliga-Aufstieg 2014, die Abgänge von Leistungsträgern aufzufangen und den FCH weiter in der Liga zu etablieren. In dieser Saison war Stürmer Kleindienst mit 25 Toren der beste Schütze der Liga – und damit nicht nur wegen des entscheidenden Tores zum 3:2 ein Faktor für den nun feststehenden Aufstieg.