Sportchef Christian Heidel vom FSV Mainz 05 blickt kritisch auf den Terminkalender im Zusammenhang mit der im November und Dezember bevorstehenden Fußball-Weltmeisterschaft in Katar.
«Dass unsere Fußballer im Sommer fast durchspielen, ist nicht mehr tragbar. Das geht irgendwann zu Lasten der Gesundheit», sagte Heidel in einem Interview der Mediengruppe «Münchner Merkur tz».
«Die Vergabe der WM bleibt für mich ein Witz. Katar hat den Zuschlag für eine WM im Sommer 2022 bekommen. Nach der Wahl stellt man fest, dass es im Sommer überraschenderweise recht heiß in Katar ist und verlegt die WM einfach in den Winter. Der gesamte Weltfußball musste dann seinen Spielplan ändern. Das ist schon fast Comedy», sagte der Sportvorstand des Bundesligisten.
Zudem kann er der immer wieder diskutierten Einführung von Playoffs in der Bundesliga wenig Positives abgewinnen. «Ich tue mich schwer damit. Wenn eine Mannschaft nach 34 Spieltagen ganz vorne steht und dann wegen einer Partie nicht Meister wird», sagte Heidel.
Erfolg müsse honoriert werden, sagte der 59-Jährige weiter. «Es kann nicht sein, dass wir den Bayern etwas wegnehmen, das sie sich erarbeitet haben. Die Denkweise dahinter ist: Wie macht man die schlechter? Und nicht: Wie machen wir uns selbst besser?», sagte Heidel.
Einen Lösungsansatz sieht er darin, der wirtschaftlichen Ungleichheit im europäischen Fußball entgegenzuwirken. Deshalb schlägt Heidel eine Reform der europäischen Wettbewerbe vor. «Ich finde, dass in der Königsklasse im Vergleich zur Europa League viel zu viel Geld bezahlt wird. Ich wäre eher dafür, die Europa League total aufzuwerten.»
Für die Rheinhessen steht am 6. August der Liga-Auftakt beim VfL Bochum auf dem Programm (15.30 Uhr/Sky). Heidel, der schon Jürgen Klopp und Thomas Tuchel zu Cheftrainern beförderte, möchte mit dem FSV frühzeitig die Klasse halten.