Nach der geklärten Zukunft dachte Leon Goretzka sehr gerne an die alte «Liebe» zurück. Viel besser als direkt vor dem Heimspiel seines FC Bayern gegen seinen VfL Bochum hätte die Vertragsverlängerung des Fußball-Nationalspielers nicht erfolgen können.
«Es ist meine Heimatstadt, mein Heimatverein, in dem ich mein halbes Leben groß geworden bin. Das ist für mich eine absolute Wohlfühloase gewesen», schilderte der 26-Jährige. «Ich habe wenige Minuten vom Stadion entfernt gewohnt und hatte entsprechend kurze Wege, um dort zu trainieren oder als Fan im Stadion zu sein.»
Als gestandener Fußball-Nationalspieler und seit dieser Woche bis 2026 gebundener Bayern-Star strebt Goretzka am Samstag (15.30 Uhr/Sky) nach einer starken Münchner Woche mit einem 4:1 in Leipzig und dem 3:0 in Barcelona den nächsten Rekordmeister-Sieg an. «Wir wollen das Spiel gewinnen und in der Bundesliga weiter erfolgreich sein», sagte Trainer Julian Nagelsmann. Der 34 Jahre alte Trainer kündigte an, dem einen oder anderen Spieler eine Pause geben zu wollen. «Aber im Normalfall nicht auf acht Positionen», sagte Nagelsmann. Die Mannschaft sei die Belastung gewohnt und er wolle das Spiel auch keinem seiner dauerhungrigen Profis «wegnehmen».
Spezielle Partie
Das dürfte in dieser speziellen Partie ganz besonders im Sinne von Goretzka sein. «Ich mache aus der Liebe zu dem Verein kein Geheimnis», sagte der gebürtige Bochumer. «Ich habe das Glück, dass Bayern ja eine tiefe Fanfreundschaft zu dem Verein verbindet, ich muss das nicht geheimhalten.»
Nach seinen Anfängen als Kindergartenkind beim WSV Bochum kickte Goretzka von 2001 bis 2013 für den VfL, der in dieser Saison als Aufsteiger mit drei Punkten durchwachsen startete. «Ich freue mich sehr auf das Spiel und dass sie wieder in die ersten Bundesliga spielen. Man man hat sie ja lange die Unabsteigbaren geschimpft und ich hoffe, dass sie dem Namen bald auch wieder gerecht werden können», sagte Goretzka, der auf 36 Einsätze für die Bochumer Profis kam und dann 2013 zum FC Schalke wechselte.
Der 38-malige Nationalspieler ist froh, dass die offene Frage um seine Zukunft nach langen Verhandlungen endlich geklärt ist. «Jetzt kann ich mich wieder auf die eigentlich Dinge konzentrieren», erklärte Goretzka.
Zoller-Schock für Bochum
Nach einem trainingsfreien Donnerstag taten das auch die Kollegen bei der Einheit am Freitag wieder. «Gerade für die Nationalspieler ist das extrem wichtig, dass sie einfach ein bisschen die Wochen verarbeiten, körperlich und auch vom Kopf her frei haben», sagte Nagelsmann. Ob Neuzugang Marcel Sabitzer, der wie Goretzka gerne auf der Achterposition spielt, sein Startelf-Debüt für die Bayern geben darf, bleibt abzuwarten.
Gegner Bochum muss sich vom Verletzungsschock um Simon Zoller erholen. Der Schlüsselspieler in der Offensive fällt nach einem Kreuzbandriss monatelang aus. «Wichtig ist, dass wir mit breiter Brust auftreten», forderte Trainer Thomas Reis dennoch.