Trainer Tim Walter nahm seinen Torjäger in den Arm und bejubelte den Auftaktsieg.
Robert Glatzel hat den Hamburger SV vor einem verpatzten Saisonstart bewahrt und den Top-Favoriten zum ersten Sieg in der neuen Spielzeit geführt. Der 28-Jährige sicherte dem HSV mit seinen späten Treffern (67./76.) das 2:0 bei Eintracht Braunschweig. Der Aufsteiger hatte dem Favoriten vor 21.900 Zuschauern bei der Rückkehr in die Zweitklassigkeit lange Zeit das Leben schwer gemacht.
«Das ist einfach glücklich, die erste Halbzeit war überhaupt nicht gut, wir sind in zu viele Konter gelaufen», befand Glatzel nach seinem Doppelpack. Eintracht-Coach Michael Schiele war zumindest mit der Leistung seines Teams zufrieden. «Es war bis auf das Ergebnis ein gutes Spiel von uns.»
Paderborn stürmt an die Spitze
An die Tabellenspitze nach dem ersten Spieltag ist der SC Paderborn gestürmt. Mit 5:0 und fünf verschiedenen Torschützen fegten die Ostwestfalen nach torloser erster Halbzeit den KSC vom Platz. «Ich hätte nach der ersten Halbzeit nicht gedacht, dass es so ausgeht. Dann haben wir uns in einen Rausch gespielt», sagte Torschütze Julian Justvan.
Die Bundesligaabsteiger hingegen mussten sich gleich an die raue Zweitligaluft gewöhnen. Vor allem Arminia Bielefelds neuer Trainer Uli Forte hatte neben dem empfindlichen 1:2 beim SV Sandhausen ein Erlebnis der besonderen Art in seinem ersten Pflichtspiel für die Ostwestfalen. Der Italiener hatte einen über ihn springenden Ball zurück ins Feld gestoßen und damit die Fortsetzung des Spiel mit einem anderen Ball kurz unterbrochen.
«Der Schiedsrichter hat mir gesagt, ich hätte damit eine Spielverzögerung provoziert. Da war ich natürlich verdutzt, das hatte ich nicht erwartet, sonst hätte ich ja den Ball einfach über mich springen lassen», sagte Forte. «Aber das scheint die Regel zu sein. Das wusste ich nicht», sagte Arminias Coach. Durch einen Doppelschlag von David Kinsombi verloren die Bielefelder die Partie und Neuzugang Silvan Sidler zudem durch eine Gelb-Rote Karte.
Auch Mitabsteiger Greuther Fürth kam nicht zum erhofften Auftaktsieg und musste am Ende beim 2:2 gegen Holstein Kiel noch den Ausgleich hinnehmen. «Wir sind enttäuscht über das Resultat, wir sind aber mit der Leistung absolut zufrieden», sagte Fürths neuer Trainer Marc Schneider.
Hannover und Nürnberg mit Auftaktniederlagen
Auch die hochgehandelten Teams Hannover 96 und 1. FC Nürnberg wurden erstmal ausgebremst. Die Niedersachsen unterlagen dem aufopferungsvoll kämpfenden Aufsteiger 1. FC Kaiserslautern in der Nachspielzeit, die Nürnberger kamen nach einem 0:3-Rückstand beim FC St. Pauli nur noch zu zwei Anschlusstreffern. «Mit der Phase vor der Pause bin ich sehr unzufrieden, ansonsten war es ein Spiel auf Augenhöhe. Kleine Momente haben das Spiel für St. Pauli entschieden», befand Nürnberg Trainer Robert Klauß.
Die Ambitionen auf einen Platz im oberen Tabellendrittel hat Fortuna Düsseldorf mit dem 2:1-Arbeitssieg bei Aufsteiger 1. FC Magdeburg unterstrichen. «Es war eine undankbare Aufgabe, bei einem Aufsteiger mit diesem Druck, der von den Tribünen gekommen ist, zu starten, und es war ein sehr kräftezehrendes Spiel. Aber wir haben gewonnen und nehmen den Schwung gerne mit», befand Torschütze Rouwen Hennings.