Eine geschmacklose Aktion mutmaßlicher Fußballfans hat in Spanien vor dem Pokal-Viertelfinal-Duell zwischen den Stadtrivalen Real Madrid und Atlético Madrid große Empörung ausgelöst.
An einer Brücke der spanischen Hauptstadt hängten Unbekannte in der Nacht vor dem heuteigen Derby (21.00 Uhr) eine lebensgroße Puppe auf, die den brasilianischen Real-Stürmer Vinicius Jr. darstellen sollte. Darüber wurde ein großes Plakat angebracht mit der Aufschrift: «Madrid hasst Real»
Die Aktion stieß auf heftige Kritik von zahlreiche Seiten. Atlético Madrid bezeichnete sie in einem Kommuniqué als «ekelhaft und inakzeptabel» und schrieb: «Das sind Zwischenfälle, die die Gesellschaft beschämen.» Die Ministerin für Kultur, Tourismus und Sport der Region Madrid, Marta Rivera, erklärte: «Wer immer das getan hat, vertritt weder die Werte eines Vereins noch hat er ein Interesse am Sport, am Fußball oder an sonst etwas.» Die Fachzeitung «Marca» prangerte die «inakzeptable Drohung» an.
Real sprach von einem «bedauerlichen und verabscheuungswürdigen Akt des Rassismus, der Fremdenfeindlichkeit und des Hasses gegen unseren Spieler Vinicius» und bedankte sich «für die Unterstützung und die Sympathiebekundungen», die man erhalten habe.
Die Spielergewerkschaft AFE, Menschenrechtsorganisationen und andere Stellen kündigten rechtliche Schritte an. Profi-Liga-Boss Javier Tebas schrieb auf Twitter: «Eine Botschaft an diejenigen, die nachts Zuflucht suchen, um Hassverbrechen zu begehen: Wir werden euch aufspüren, wir werden Verurteilungen erwirken, damit ihr im Gefängnis landet, wo ihr hingehört. GENUG JETZT!!!»