Der andauernde Angriffskrieg Russlands auf die Ukraine und die Eskalation des Nahost-Konflikts stellen die Organisatoren der Fußball-Europameisterschaft um Turnierdirektor Philipp Lahm vor besondere Herausforderungen.
«Natürlich ist es nicht von Vorteil, wenn Teilnehmer an der Qualifikation dort dann nicht spielen könnten oder dürften», sagte Ex-Nationalspieler Lahm. «Es ist schrecklich, was da passiert, weil Zivilisten reingezogen werden oder zu Tode kommen. Es ist eine sehr schwierige Situation. Wir müssen darauf reagieren, aber wir können nicht vorhersehen, was in den nächsten Monaten passiert.»
Die Partien Israels wurden verlegt, die Ukraine trägt ihr letztes Qualifikationsspiel in der Gruppe C gegen Italien in Leverkusen aus. Botschafterin Celia Sasic hofft, dass Europa gestärkt und gesellschaftlich vereint aus der EM hervorgeht. «Der Fußball ist ein Ort, an dem wir zusammenkommen. All das, was uns auseinanderbringt, steckt da zurück», sagte die DFB-Vizepräsidentin.
«Gerade in der jetzigen Zeit ist es sehr gut, dass wir dieses Turnier haben. Denn ich weiß nicht, mit welcher anderen Maßnahme man so viele Menschen aus unterschiedlichen Ländern an einem Ort zusammenbekommt. Diese Chance zu sehen und diese Chance zu begreifen, ist sehr wertvoll. Wir wollen das verbindende Element in den Vordergrund stellen.»
Bundesarbeitsminister Hubertus Heil (SPD) hofft, mit dem Turnier im eigenen Land «neue Maßstäbe zu setzen, an denen sich auch weitere Turniere messen lassen müssen in Zukunft. Das ist ein guter Standard, der geschaffen wird, und das Turnier wird sich von anderen, bei denen nicht immer alles gut war, absetzen», sagte er.