Bayern München Vorstandsvorsitzender Oliver Kahn hat sich für eine Eindämmung von Gehältern mit Hilfe von Obergrenzen und sinkende Ablösesummen ausgesprochen.
In einem Interview der «Süddeutschen Zeitung» sagte der frühere Fußball-Nationaltorwart, der deutsche Rekordmeister wolle eine harte Grenze bei der Summe, die maximal von einem Club für Gehälter aufgewendet werden dürfe. Zusätzlich könne es eine relative Größe geben. Kahn nannte dabei 60 oder 70 Prozent der Einnahmen, die maximal in Gehälter investiert werden dürften. Dabei dürfe die feste Obergrenze, die für alle gelte, nicht überschritten werden, erläuterte der 52-Jährige.
Zudem solle es auch für Investoren klare Grenzen geben, wie viel sie in einen Fußballclub hineingeben könnten und wie viel Verlust sie ausgleichen dürften. «Aber beide Punkte wären sinnlos ohne Punkt drei: Es muss Strafen geben, die wehtun und wirklich vollzogen werden, auch bei den großen Klubs. Wir wollen letztendlich nichts anderes als eine Kostenkontrolle im Fußball», sagte Kahn und ergänzte mit Blick auf eine künftige Regelung des Financial Fairplay: «Ich glaube, dass der Fußball an einer entscheidenden Weggabelung angekommen ist.»
Unter anderem der französische Top-Club Paris Saint-Germain, aber auch etliche englische Spitzenvereine werden seit Jahren durch millionenschwere Investoren aus dem Ausland unterstützt. Zuletzt war der Premier-League-Club Newcastle United an ein Konsortium mit saudischer Beteiligung verkauft worden. «Vor einigen Jahren waren uns die Engländer um zehn, 20 Millionen Euro voraus. Inzwischen ist es ein Vielfaches», sagte Kahn, der auch stellvertretender Vorsitzender der europäischen Club-Vereinigung ECA ist.