Guilia Gwinn war tief bewegt. Zwar wurde die Fußball-Nationalspielerin schon zum dritten Mal mit dem FC Bayern München deutscher Meister. Doch irgendwie fühlte es sich wie ihr erster richtiger Titel.
«Diese Meisterschaft bedeutet mir die Welt, weil es die erste ist, bei der ich auf dem Platz stehe und wirklich meinen Teil dazu beitragen konnte», sagte die 24-Jährige nach dem entscheidenden 2:1 bei Bayer Leverkusen: «Bei den letzten beiden Malen durfte ich immer nur zwei, drei Spiele machen, dann war ich verletzt. Diesmal habe ich es geschafft, die ganze Saison fit zu sein. Von daher ist es gerade eine Gefühls-Achterbahn für mich. Weil ich jetzt weiß, wie es sich anfühlt, wenn man wirklich Teil davon ist.»
2021 und 2023 hatte die Außenverteidigerin mit weit über einer halben Million Instagram-Followern bei den Meisterschaften der Bayern auch schon zum Kader gehört. Doch beide Male war die Saison für sie nach Kreuzbandrissen früh beendet. Einmal im September und einmal im Oktober. Diesmal stand sie in 20 Spielen 19 Mal auf dem Platz, 18 Mal davon in der Startelf und steuerte drei Treffer und zwei Assists bei.
Trotz der großen Erlösung wollte Gwinn aber mit Blick auf das Pokal-Endspiel gegen Dauer-Rivale VfL Wolfsburg am Donnerstag in Köln nicht zu ausgiebig feiern. «Wir sind alle professionell genug zu wissen, dass es nicht das Schlauste wäre, jetzt Party zu machen», sagte sie mit einem Lachen: «Es gibt nichts Größeres für einen Sportler, als in so einem Finale gegen so einen Gegner vor so einer Kulisse zu stehen. Viele von uns waren lange nicht da oder gar nie, deshalb braucht es da keine Extra-Motivation.» Wolfsburg holte den Pokal zuletzt neunmal in Folge.