Vor dem letzten Spieltag der Fußball-Bundesliga geht es viel um die Zukunft. Nicht nur ein Absteiger, ein Relegations-Teilnehmer und mehrere Europapokal-Teilnehmer werden noch ermittelt.
Bei zahlreichen Profis steht auch noch nicht fest, für welchen Verein sie kommende Saison spielen werden.
Die Geschichten von drei begehrten Offensivkönnern, einem wehmütigen Wechselnden und einem Abgang, der doch noch bleiben könnte.
Christopher Nkunku
Beim Saisonfinale von RB Leipzig bei Arminia Bielefeld geht es auch um die Zukunft des Torjägers. Ein Verbleib des Edeltechnikers bei den Sachsen ist nur mit Spielen in der Champions League denkbar. Dafür müsste sein Vertrag verbessert, verlängert und mit einer Ausstiegsklausel ergänzt werden. Anderenfalls könnte das Spiel in Ostwestfalen für den Franzosen, der wettbewerbsübergreifend 34 Tore und 20 Vorlagen verbuchte, auch das letzte Bundesligaspiel für Leipzig sein.
Patrik Schick
Der mögliche Abschied von Robert Lewandowski im kommenden Sommer beim FC Bayern bringt dem Bayer-Torjäger derzeit zusätzliches Rampenlicht. Schließlich gehört er zum Kreis der möglichen Nachfolger. In dieser Saison ist der Tscheche mit bisher 24 Toren zweitbester Bundesliga-Schütze. Im Saisonfinale könnte er sogar den von Kießling aufgestellten Leverkusener Vereinsrekord aus der Saison 2012/13 mit 25 Treffern einstellen oder verbessern.
Sasa Kalajdzic
Sein Trainer Pellegrino Matarazzo legte sich schon früh fest. «Sasa Kalajdzic ist unser Stürmer, der uns zum Klassenerhalt schießen wird», hatte der Coach des VfB Stuttgart gesagt. Nach einer bislang schwierigen Saison ermöglichte Kalajdzic mit seinem Treffer zum 2:2 beim FC Bayern München den Stuttgartern ein Endspiel um den direkten Ligaverbleib. Der VfB muss nun seine Aufgabe gegen Köln lösen und auf eine Niederlage von Hertha BSC bei Borussia Dortmund hoffen. Andernfalls kann der VfB die Rettung aber auch noch über die Relegation schaffen. Auch dann führt im Sturm der Schwaben kein Weg an Kalajdzic vorbei, so dass Matarazzos Wunsch am Ende doch noch in Erfüllung gehen könnte. Und bei den Bayern wird Kalajdzic ebenso gehandelt.
Grischa Prömel
Er geht mit Wehmut. Kein Wunder, gehört er doch zu denen, die die aufregend-erfolgreiche Reise des 1. FC Union Berlin zuletzt mitgeprägt haben. «Diese fünf Jahre machen schon was mit einem», erzählte der mittlerweile 27-Jährige jüngst. Als er bei seinem neuen Club unterschrieb, hatte die TSG 1899 Hoffenheim auch noch berechtigte Ambitionen auf einen internationalen Startplatz. Dem ist vor dem Saisonfinale nicht mehr so, gegen den VfL Bochum will Prömel mit seinen Mitspielern die Europa-League-Teilnahme für Union klarmachen. Dass er dann künftig nicht dabei sein wird, stimmt auch nicht so ganz: «Dann werde ich halt jetzt donnerstags im Trikot vor dem Fernseher sitzen und die Daumen drücken.»
Marcel Lotka
Im Februar war Marcel Lotka bei Hertha BSC noch Torwart Nummer fünf. Der angekündigte Wechsel zur Reserve von Borussia Dortmund im Sommer war ein großer Karriereschritt. Als sich Stammkraft Alexander Schwolow verletzte, bekam Lotka überraschend das Vertrauen. Der 20-jährige Pole überzeugte mit ganz viel Mumm. Trainer Felix Magath verglich ihn schon mit dem jungen Oliver Kahn. Klar, dass die Hertha Lotka nun doch behalten will. Eine Option im Vertrag wurde noch gezogen. Jetzt ist Lotka ein Fall für Arbeitsrechtler. Am Samstag spielt er schon einmal in Dortmund, im Hertha-Trikot muss er den Sturz auf den Relegationsplatz verhindern.